Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 12
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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i 2 Psychische Studien. VII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1880.)

wisse Kraft in sicli verspüre und glaube, wenn wir einen
kleinen Cirkel zu Dreien bilden wollten, es würde irgend
eine Manifestation kommen, die sich Einer v<pu uns speziell
wünschen oder die für uns überzeugend werden könnte.
Auf einen glatt polirten ovalen Mahagony-Tisch wurde ein
reiner Bogen Papier auf den "Rath des Fremden gelegt
und in Ermangelung einer sog. Planchettc oder *uncs Storeh-
schnabel-Psychographen ein Cigarrenkistendeckel genommen,
in der Mitte der einen Schmalseite ein Loch durchgebohrt
und dahinein ein etwas länglicher Bleistift ges'^eckt. Mit
dessen Spitze wurde dieses höchst primitive Geisterwerkzeug
auf den ersten ausgebreiteten Bogen Papier gelegt, und
wir vereinigten nun alle Drei unsere Hände auf der Oberfläche
des so durch den eingesteckten Bleistift auf der einen
Schmalseite in die Höhe gehobenen und auf der anderen
Schmalseite aufruhenden Cigarrenkisttndeckels, der sich nun
schreibend fortbewegen Hess. Da sowohl der Verleger als
auch ich in diesen Dingen ziemlich skeptisch waren, so beobachteten
wir beiderseits genau, dass und ob dei Fremde
nicht etwa schob. Er sass aber dun Bleistift und Brettchen
seitwärts gegenüber, so dass er eine ziemliche Anstrengung
hätte machen müssen, um das Brettchen in seinem Sinne
zu schieben. Es war diess fast unmöglich, denn auch wir
versuchten das vergeben?. Jeder hemmte ja den Andern.

Nach etwa fünf Alinuten begann dieses Instrument
plötzlich loszurücken und KreisJiguren und Linien auf der
Bogenunt erläge zu machen. Aber es wurde noch nichts
geschriebei. Der Verleger stellte Fragen in Gedanken, die
die ihm ebensowenig beantwortet wurden, als die laut ausgesprochenen
.

Unter diesen Gesprächen und Bemühungen war es inzwischen
11 Uhr geworden. Plötzlich riss Jemand draussen
am Klingelzuge der Wohnung, und da ich über ein so eben
eingegangenes Telegramm zu quittiren hatte, wurde ich vom
Uirkel der Herren abgerufen. Das Telegramm enthielt die
Nachricht vom Tode einer fünfjährigen Stiefenkeltochter des
Verfassers dieser Zeilen im fernen Breslau, welche unser
Aller Freude und Liebling gewesen war* Mit dem mich
bestürzenden Eindrucke dieser Nachricht betrat ich das
Empfangs-Zimmer wieder, woselbst die Herren noch am
Psychographen verweilten, und theiltc ihnen die mir so eben
zugegangene Nachricht mit, worauf sie mir theilnahmsvoll
condolirten. Plötzlich rückte und schrieb der Bleistift wieder
auf einem frisch untergelegten Boger, und ich legte
sofort meine Hände wieder mit auf die Deckelfläche. Es
schrieb wunderlich in länglichen unleserlichen Zügen hin


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