Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 19
(PDF, 156 MB)
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Dr. med. Goeze: Visionen,

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seines Vaters nur zu jenen krankhaften Seelenfunctionen
zählt. — Es ist aber ebenso natürlich, dass Derjenige, der
in das Reich des Spiritismus einen auch nur flüchtigen Blick
gethan hat, in der nachfolgenden Mittheilung einen neuen
Beweis dafür finden wird, dass aus der Welt der abgeschiedenen
Geister bei besonders gesteigerter geistiger Empfänglichkeit
des mit irdischem Leben noch bekleideten Menschen
eine Kundgebung erfolgen und für einige Zeit ein Verkehr
zwischen den beiden geschiedenen Welten hergestellt werden
kann. —

Robert Blum, durch den plötzlichen Tod seiner geliebten
Adelheid, mit welcher er nur reichlich drei Monate höchsten
Glücks verlebt hatte, auf Tiefste erschüttert, befand sich in
den ersten Wochen nach dem am 30. Aug. 1838 erfolgten
Tode seiner Frau m einem Zustand heftigster Seelenerregung
. — Am 24. Septbr. und 1. Octbr. erschien ihm die
Verstorbene und führte längere Gespräche mit ihm, die er
dem Hauptinhalt nach niedergeschrieben und zwar in der
Nacht vom 11. auf den 12. November 1838; also erst sechs
bis sieben Wochen, nachdem er die Erscheinung gehabt.
Nur ein krasser Skeptiker wird in diesem Umstände, dass
die Aufzeichnungen erst einige Wochen später erfolgten, ein
Moment finden, um daraus ihre Unzuverlässigkeit zu folgern.
Umgekehrt lasst sich sagen, dass, wenn ein Mann von der
Eigenart Robert Blurris nach 7 Wochen sich veranlasst sieht,
diese Vision in ihren Einzelheiten niederzuschreiben, darin
ein Beweis liegt, wie lebhaft und tief diese Vision sich seinem
Geiste eingeprägt haben muss und welche Bedeutung er
derselben olfenbar beigelegt hat. Hätte er diese Erscheinung
ohne Weiteres in eine Kategorie geworfen mit lebhaften
Träumen, spielkrankhaft erregter Phantasie, so würde der
nüchterne, auf realistische Dinge gerichtete Mann sich
schwerlich die Mühe gemacht haben, nachträglich eine so
detaillirte Aufzeichnung zu beschaffen.

Die Beschreibung der Vision ist folgende: —

Er. „Adelheid, endlich sehe ich Dich wieder!"

Sie. „Endlich? scheint Dir das so lange! Du weisst
„und ich habe Dir's gesagt, dass wir uns nur selten, und
„immer seltener sehen können. Du musst mich vergessen."

Er. „Das kann ich nicht. Warum kommst Du nicht
„öfter? Musst Du auf ein Glück, auf die Seeligkeit vernichten
, wenn Du kommst?"

Sie. „Lieber Robert, die Begriffe von Glück und Un-
„glück sind mit unserer Existenz und ihrer Gestaltung verwachsen
. Ich habe keinen Maaszstab für Dein Gefühl, Du
„keinen für das meinige."

2*


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