Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 23
(PDF, 156 MB)
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Dr. med. Goeze: Visionen.

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an ihrer Wand gesehen, und sie liege die Hoffnung, dass
sie spätestens bis dahin von ihrem Sehmerz befreit sein
würde. Ich brauche nicht zu versichern, dass ich diese
Hoffnung zu nähren suchte, und dass ich bei sorgfältiger
Wahl meiner Arzneien zugleich auch von psychischer Seite
her günstig auf den Zustand einzuwirken mich bemühte.
Allmählig wurden die Anfälle etwas gelinder, aber immer
kamen neue Verschlimmerungen, und der Februar verlief
noch unter den zweifelhaftesten Aussichten auf Besserung.
Erst mit der ersten Woche des März gestaltete sich das
Krankheitsbild nach den verschiedenen Seiten hin günstiger,
es trat öfter etwas Schlaf ein, die Schmerzanfälle wurden
milder und seltener. Nach dem 9. März sind schlimme Anfälle
nicht mehr eingetreten, die Genesung ist eine vollständige
geworden und bis jetzt Ende Juni auch geblieben.

Ich unterlasse es, auf die Frage näher einzugehen, wie
denn eigentlich in diesem Falle die Heilung zu Stande gekommen
sein möge? Wollte Jemand die Behauptung aufstellen
, in diesem Falle sei in eklatanter Weise durch
psychische Einwirkung die Heilung erreicht, und die gereichten
Arzeneien spielten dabei keinerlei Rolle, so will ich
dieser Behauptung zunächst durchaus nicht entgegen treten,
da für die „Psychischen Studien" ein von mir etwa versuchter
Nachweis, dass auch die „materiellen Nichtse," wie
der verstorbene Professor Bock die fein wirkenden homöopathischen
Arzeneien zu bezeichnen beliebte, grosse Wirkungen
in dem kranken menschlichen Körper hervorzubringen
im Stande sind, sehr schlecht am Platze sein würde. Ich
gebe zu, dass der psychische Einfluss der fest begründeten
Hoffnung auf Genesung nicht unterschätzt werden darf; es
bleibt aber die Erscheinung, dass nach 4 jährigem Bestände
eines allerschwersten Nervenleidens plötzlich und unvermittelt
eine sichere Hoffnung der Genesung auftritt, psychologisch
schon an sich in hohem Grade bemerkenswerth. Noch be-
merkenswerther aber ist es, dass diese Hoffnung nicht veranlasst
wird durch irgend einen von Aussen einwirkenden
Umstand, etwa Wechsel des Arztes, Zureden und Tröstung
von Seiten Anderer, oder dergl., sondern ihre Quelle hat
in einer deutlich und lebhaft empfundenen Wahrnehmung
einer Gesichtserscheinung in Gestalt deutlich
ausgeschriebener grosser Zahlen. Hält man diese That-
sache fest und bringt sie in Zusammenhaug mit tausend
anderen gut beglaubigten ähnlichen Thatsachen, bei denen
in gleicher Weise wie hier die gewöhnlichen Begriffe von
Zeit und Raum bei Seite gesetzt werden müssen, so haben
wir den Vorzug vor dem Zweifler und Materialisten, dass


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