Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 29
(PDF, 156 MB)
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I

Prof. Kömer über die Seele und die Logik der „Europa." 29

fort viel Schaden angerichtet, viel Schlaues ermuthigt und
in seinem Wachsthum gefördert, viel Segen und Nutzen an
schnellerem Aufspriessen gehindert." . . .

Wir sollten nun meinen, derselbe Schaden würde angerichtet
, wenn eine so lebensfähige Sache, als die sich der
Spiritismus bis jetzt bethätigt hat, nicht wissenschaftlich
untersucht würde. Allein darum handelt es sich für den
Verf. obigen Artikels gar nicht, sondern nur um die blosse
Abwehr des Spiritismus ohne alle Untersuchung. „Während
wir erwarteten, dass endlich von der bezeichneten Seite her
eine energische Auflehnung, eine durchgreifende Opposition
wider jenes offenbare, unserer Zeit nicht zur Ehre gereichende
Aergerniss sich regen werde, trat das volle
Gegentheil ein. Ja wohl, wir haben es erleben müssen,
dass Meister der Wissenschaft in die Schule des Spiritismus
gingen und nicht seine Bekämpf er, sondern seine gelehrigen
Jünger und Apostel wurden".

Wir übergehen mit Absicht die nun folgende, uns bereits
bis zum Ekel bekannte Schwindeltheorie über Dr. Slade's Pro-
ductionen und über Bekehrung mehrerer Leipziger Professoren
zum modernen Gespensterglauben. Prof. Zöllner und Prof. Ulrici
werden als frech dupirt, verblüfft und genasführt „durch eine
an sich bewunderangswürdige und vielfach noch unerklärte
Geschicklichkeit" hingestellt. Prof. Wiindfs Broschüre: — „Der
Spiritismus. Eine quasi-wissenschaftliche Frage"
— aus der unser Yerf. seine ganze Weisheit allein geschöpft
hat, wird dagegen als einzig vortreffliche und entscheidende
Beurtheilung des ganzen Spiritismus, wodurch
derselbe für immer wissenschaftlich abgethan sei, hingestellt.
„An Entgegnungen" — meint er — „aus dem Bereiche
dunstiger Spekulationen und Difteleinen wird es ihm sicher
nicht fehlen. Aber das wird nicht viel helfen. Es wäre
sehr schlimm in Deutschland bestellt, wenn der frische Hauch
seines überzeugenden, vom Geiste der Wahrheit beseelten
Werkes, einer unzweifelhaft sehr grossen Verirrung gegenüber
, nicht den Sieg behaupten sollte." —

Hier stimmen wir den letzten Worten unseres Gegners
voll bei, nur mit dem Unterschiede, dass wir nicht Prof.
Wundfs sehr oberflächlich und geradezu unwissenschaftliche
Stellung zum Spiritismus, wie ihm solche bereits nachgewiesen
ist, sondern Herrn Prof. Zöllners gründliche und
exacte Erforschung desselben im Auge haben. Die Verirrung
liegt allein auf Seiten Derjenigen, welche eine lebenskräftige
Sache zuerst ignoriren und ableugnen, so dass sie
ihnen wie der wilde Knoblauch mit penetrantem Geruch
ihre Existenz erst zu Sinne fuhren muss, dann aber sich


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