Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 55
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0063
Dr. Wyld: Beweis der Seele durch anästhesirende Mittel 55

burgh, die wohlthätige Anwendung von Chloroform bei Entbindungen
ein.

Da anästhesirende (betäubende) Mittel in dieser Weise
der leidenden Menschheit den unschätzbaren Segen der
schmerzlosen Wundarznei gewährt hat, frage ich mit De-
muth und Hoifnung: Sind anästhesirende Mittel nicht etwa
dazu bestimmt, der Menschheit die unendlich grössere Wohl- "
that zu gewähren, die Existenz der menschlichen Seele, frei
vom Körper, wissenschaftlich zu beweisen?

Es ist wahr, dass die grosse Mehrzahl menschlicher
Wesen instinctiv an die Existenz der menschlichen Seele
glaubt; und diess ist das stärkste Argument von allen, weil
jeder spirituelle Glaube, der nahezu universal im menschlichen
Gemüth vertreten ist, als eine instinctive Offenbarung
betrachtet werden muss, die mit der Natur des Menschen
in Harmonie steht und desshalb wahr ist; und wenn ferner
gefunden wird, dass dieser Instinkt das Glück und die
Wohlfahrt der menschlichen Gattung vermehrt, scheint mir
der Beweis absolut zu sein; denn keine Lüge kann schliesslich
Gutes erzeugen.

Es gibt aber unter den wissenschaftlichen Köpfen der
Jetztzeit eine stets wachsende Anzahl denkender, wahrheitsliebender
und wohlwollender Menschen, welche zweifeln oder
verneinen, dass es irgend ein selbstständiges Ganzes oder
Ego unabhängig vom Körper gibt, und diese Leute behaupten,
dass, wenn die körperliche Organisation stirbt, auch der
Mensch selbst, so weit der augenscheinliche Beweis geht,
vernichtet wird.

Lasot uns deshalb untersuchen, ob diese materialistische
Behauptung wahr ist, oder nicht, oder ob die Anwendung
von anästhesirenden Mitteln nicht den Nachweis liefern kann,
dass diese Behauptung des Unglaubens den Thatsachen
widerspricht.

Es ist eine längst bekannte Thatsache, dass Personen,
welche fast ertrunken waren, so dass sie faktisch todt zu
sein schienen, jedoch nach stundenlangen Wiederbelebungsversuchen
wieder zum Bewusstsein gebracht wurden, mitunter
erklärt haben, dass der Process des Ertrinkens, nach
dem ersten Kampf, nicht peinvoll, sondern thatsächlich angenehm
war.

Diese Personen haben oft gesagt, dass ihre ganze
Lebensgeschichte vor ihnen aufleuchtete, als ob sie momentan
photographirt wären, und dann wäre es ihnen vorgekommen,
als schwebten sie zu himmlischen Regionen und zu himmlischem
Glück empor.

Dann haben wieder Viele von denen, welche Stickstoff-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0063