Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 70
(PDF, 156 MB)
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70 Psychische Studien. VI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1880.)

Methode Spinozcts oder vielmehr der Handhabung derselben
nicht eben geringe Anerkennung zollt, so zieht er für sich
ihr doch die induktiv-analystische vor.*) Da muss uns denn
gleich sehr interessiren, wie er sich über die Frage der
Beweise für das Dasein Gottes ausspricht. Es Hess sich
erwarten, dass der kosmologische Beweis in Vordergrund
treten werde, und wir begegnen ihm in der That in der
Hinweisung auf die Bedingtheit des Daseins der Welt,
welche als "Wirkung auf seine Ursache (das Unbedingte,
Gott) zurückweise.**) Da es, sagt Herder weiterhin, etwas
Denkbares gibt, da dieses Denkbare nach innern Regeln
verknüpft werden kann, da es also eine (bedingte) Vernunft
gibt, so muss es auch einen wesentlichen Grund, eine innere
Nothwendigkeit dieser Verknüpfung geben, das ist eine
selbständige "Wahrheit- Die Regel in unserer Seele, nach
welcher wir wahrnehmen, absondern, schliessen und verbinden,
ist eine göttliche Regel. Auch die mathematische Vernunft
in der Welt weist auf die unendliche, göttliche Vernunft,
das unbedingte Wesen hin, welches die Ursache wie meiner
so jeder Vernunft ist, welche die inneren Gesetze der Gedanken
auf die eminenteste Weise kennen muss. Sobald
der Philosoph Vernunft anerkennt, ohne welche ihm keinerlei
Beweis möglich wäre, sobald ist ihm auch eine wesentliche
Nothwendigkeit in Verknüpfung der Wahrheiten im Begriff
der Vernunft selbst gegeben. Diese einzig wesentliche
Demonstration von Gott kommt bei allen Beweisen wieder,
erscheint aber nirgends so scharf und rein als bei den Gesetzen
unseres Verstandes.***)

Kräften, jede Physico-Theologie entwickelt nichts als ewige
Vernunft und Kraft nach nothwendigen Gesetzen. So ist
z, B. die Musik eine Formel nothwendiger, ewiger Harmonie,
auch wenn sie mein Ohr nicht hörte, sie bloss ein Verstand
berechnete und mässe. Gäbe es aber keinen rechnenden
Verstand, so gäbe es auch nichts Berechnetes, keine Harmonie
und Ordnung. Räumen wir alles Denkende hinweg,
so ist niclts Denkbares, alles Wirkliche, so ist nichts wirklich
. Hiemit wäre der Grund alles Denkens aufgehoben
und somit alle Philosophie, und man geriethe in die Hyper-
kritik des gesunden Verstandes, wo man ohne Materie baut,
ohne Existenz ist, ohne Erfahrungen weiss und ohne Kräfte
kann. Nichts ist daher für Herder einleuchtender und

*) Herders S. Werke. Zur Philosophie und Geschieht^, IX. Theil.
209. (Cotta'sche Ausgabe.)

**) Herders Werke. Phiios. und Gesch. IX, 182.
***) hbendaselbst R. 214-217.

Alle Beweise

Gesetzen, ihren


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