Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 76
(PDF, 156 MB)
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76 Psychische Studien. YII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1880.)

Jene menschliche Erkenntniss {Kants, der Aprioristen)
ohne und vor aller Erfahrung, jene sinnlichen Anschauungen
ohne und vor aller sinnlichen Empfindung eines Gegen Standes,
nach eingepflanzten Formen der Denkkraft, die ihr von
Niemand eingepflanzt worden, sind Undinge, die Jedem, der
seine eigene Existenz wahrnimmt, den Kopf veröden. Dasein
ist ein unzertheilbarer Begriff, Wesen. Es kann so wenig
in ein Nichts verwandelt werden, als wenig es ein Nichts
ist, oder auch das höchste Dasein, die Gottheit, könnte sich
selbst vernichten. Anders ist es mit Erscheinungen, Zusammensetzungen
irgend einer Gestalt in dem, was wir
Raum und Zeit nennen. Alles, was erscheint, muss verschwinden
. Jedes Gewächs der Zeit trägt den Keim der
Verwesung in sich, der da macht, dass es in dieser seiner
Erscheinung nicht ewig dauere. Was zusammengesetzt ist,
wird aufgelöst. Denn eben diese Zusammensetzung und
Auflösung heisst Vollendung. Nichts (Seiendes) kann
untergehen, nichts vernichtet werden, oder Gott müsste sich
selbst vernichten. Da nun im unendlichen Dasein alles liegt,
was sein kann und ist; wie endlos wird die "Welt! Endlos
nach Raum und Zeit and in sich selbst beständig.

Wir können alles in die Sätze zusammenfassen: i.Das
höchste Dasein hat seinen Geschöpfen das Höchste gegeben,
Wirklichkeit, Dasein. 2. Die Gottheit, in der nur Eine
wesentliche Kraft ist, die wir Macht, Weisheit und Güte
nennen, kointe nichts hervorbringen als was ein lebendiger
Abdruck derselben, mitbin selbst Kraft, Weisheit und Güte
sei, die ebenso untrennbar das Wesen jedes in der Welt
erscheinenden Daseins bilden. 3. Alle Kräfte der Natur
wirken organisch. Jede Organisation ist ein System lebendiger
Kräfte, die nach ewigen Regeln der Weisheit, Güte
und Schönheit einer Hauptkraft dienen. 4. Daher innerer
Bestand eines jeglichen Wesens, Vereinigung mit Gleichartigem
und vom Entgegengesetzten Scheidung, endlich
Verähnlichung mit sich selbst und Abdruck seines Wesens
in einem andern. 5. Kein Tod in der Schöpfung, sondern
Verwandlung nach dem Gesetze der Nothwendigkoit, nach
welchem jede Kraft im Reiche der Veränderungen sich
immer neu, immer wirkend erhalten will und also durch
Anziehen und Abstossen, durch Freundschaft und Feindschaft
ihr organisches Gewand unaufhörlich ändert. 6. Keine
Ruhe in der Schöpfung, denn eine müssige Ruhe wäre Tod,
Jede lebendige Kraft wirkt und wirkt fort, schreitet weiter
und arbeitet sich aus. 7. Je mehr sie sich ausarbeitet, desto
mehr wirkt sie auch auf andere organisirend und ihr Bild
in andern ausprägend. Aus Chaos wird Ordnung, aus


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