Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 82
(PDF, 156 MB)
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82 Psychische Studien. VII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1880.)

unseres Körpers die Arbeit, ohne dass wir daran denken,
ohne dass wir zu jedem Sehritt einen besonderen Willen
ausüben.

Ueber die Hallucinationen bemerkt Redner, es
sei ihm nie gelungen, bestimmte Wahnvorstellungen in seinen
Subjecten zu erzeugen. Jedoch habe er bei einem Herrn,
den er selbst in magnetischen Schlaf gebracht, insofern eine
Wahnvorstellung conötatiren können, als derselbe nach dem
Erwachen die Frage an den Vortragenden richtete, ob er
während des Schlafes mit einem wohlriechenden Stoffe Übergossen
worden sei? Er habe einen intensiven wunderbaren
Veilchengeruch empfunden, auch Geschmacks-Hallucinationen
seien beobachtet worden. Ein Taubstummer, den der Vortragende
selbst magnetisirt hatte, sah ein Hans brennen,
ohne dass er bei dieser Hallucination sich fürchtete, wie
denn überhaupt alle in dem Hypnotismus entstehenden einfachen
Hallucinationen angenehmer Natur zu sein scheinen.

Nachdem der Vortragende noch über die Arten der
Erzeugung der Hypnose sich verbreitet, wandte er sich zur
Behandlung der Frage: Kann Jeder magnetisiren und kann
Jeder magnetisirt werden? und beantwortete sie in einem
relativen Sinne bejahend. Es komme auf einen energischen
Willen, manuelle Geschicklichkeit der Behandlung, Empfänglichkeit
und Stimmung bei diesen Versuchen an.

Als Erklärung der erwähnten Thatsachen bezog sich
Redner auf eine Steigerung der Reflex-Erregbarkeit und
gewisse Hemmungsvorgänge durch sog. Schrecklähmung in
unserem Nervensystem. Es sei deshalb anzunehmen, dass
bei den Experimenten durch die dauernden schwachen Reize
wahrscheinlich gewisse Partien des Grosshirns, in denen die
klare, bewusste Vorstellung und der Wille zustande komme,
ausser Thätigkeit gesetzt werden. Es lasse sich ferner feststellen
, dass die in Betracht kommenden Theile wahrscheinlich
gewisse Partien der grauen Hirnrinde, nicht aber weiter
nach hinten gelegene Theile seien, weil eine Störung des
Gleichgewichtes nicht zur Erscheinung komme und die Pupillen
normal reagiren. Von einer besonderen Wirkung, die der
Eine in hervorragender Weise auf den Andern auszuüben
im Stande sei, könne demnach nicht die Rede sein. Der
Vortragende spricht am Schlüsse seines Vortrages die Hoffnung
aus, dass die Leuchte der Naturwissenschaft, die schon
Manches aufgeklärt habe, auch hier nicht zum Schaden und
zur Verdummung der Menschheit, sondern zu ihrem Heile
und zu ihrer Aufklärung kommen werde.

Zur Erläuterung seines Vortrages experimentirte Dr.
Grützner hierauf mit verschiedenen Personen aus der Ver-


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