Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 90
(PDF, 156 MB)
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90 Psychische Studien. VII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1880.)

Börsenmännern als uralte heilige Sitte unter Umständen
wieder einmal neu zu empfehlen.

e) Nicolaus Lenau1 s Braut. — lieber dieselbe ging jüngst
(Anfang Januar) aus Frankfurt a/M. dem „Berliner Börsen-
Uourier" die Nachrieht ihrer tödtlichen Erkrankung in Folge
eines Unfalls zu. Sie heisst Fräulein Marie Behrend und
ist die Tochter des ehemaligen Frankfurter Bürgermeisters.
Sie lernte den Dichter im Sommer 1844 in Baden-Baden
kennen, wo er sich eben mit Berthold Auerbach aufiiielt.

Der Dichter war damals in der Lage, sich verheirathen
zu können. Aber sein Geist begann sich verdüstern. Bald
nach der Verlobung sagte Lenau über sich selbst: „Das
Licht geht aus." Am 11. October 1844 ward er wahrsinnig
. ... In einer der schrecklichsten jener stürmischen
Nächte, in denen der Wahnsinn zum vollen Ausbrach kam,
sagte Lenau plötzlich mitten unter den furchtbarsten Ausbrüchen
von Raserei im unbefangensten Tone zu Gustav
Pfttzer, der an seinem Lager wachte: „Morgen kommt
meine Braut." Die Umgebung hielt diess für ein phantastisches
Irrereden, da keine Nachricht aus Frankfurt gekommen
war, und erstaunte daher nicht wenig, als am
darauf folgenden Tage — die Braut in Stuttgart auf die
blosse Nachricht von seiner Erkrankung eintraf. Unterwegs
las sie die fettgedruckte Nachricht: „Der Dichter
Lenau ist wahnsinnig geworden und liegt in der Zwangsjacke
. . . ." In Stuttgart angekommen, wollte sie sofort
zu Lenau eilen, aber der Arzt untersagte diess aufs Strengste.
Sie hat den Dichter nie wiedergesehen. Auch dieser Fall
zeigt, dass bei hochgesteigerten Spannungen, ja Ueber-
spannungen des Nerven - Systems der innere geistige Blick
Dinge sieht und erkennt, welche dem normalen Sinnenmenschen
meist verborgen bleiben.

f) Aus einer Besprechung von Prof. Hermann W. VogeTs
Buch: „Lichtbilder nach der Natur" (Berlin, A. Hof-
mann, 1879) entnehmen wir folgende Bemerkungen des uns
unbekannten Recensenten in „Blätter für liter. Unterh."
von R. v. Gottschall in Nro. 48 v. 27. Nov. 1879 über die
darin enthaltenen Kapitel über ReicheribacW s „Odlehre" und
über den „Spiritismus:" — „Nach diesen Berichten, die
fabelhaft genug klingen, scheinen nur zwei Möglichkeiten
zulässig: entweder es giebt unsichtbare, an unsere Raumverhältnisse
nicht gebundene Wesen, oder Stade ist einer
der raffinirtesten Taschenspieler, die es je gegeben hat.
Zöllner hat sich für die erste Eventualität entschieden,
Vogel [Wir wissen, nur damals! R] für die zweite." —
„Unzweifelhaft hat Zöllner die Phänomene, die er berichtet,


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