Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 93
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

93

Haare von der betreffenden Person habe, über die man
seinen Rath wünsche. Bitte, geben sie mir doch von Ihren
Haaren, damit ich Alexis damit anführen kann/ Dieser
Alexis war ein damals beim Volk im hohem Ansehen stehender
Wahrsager. Die Frau lachte verschmitzt über den
Einfall Chopin7s, entfaltete ihr Haar und schnitt ein Stück
davon ab. Kaum aber war der Maestro im Besitze desselben,
da sagte er, Jene scharf fixirend: 'Ah, nun wird man Alles
wissen, was Sie thun.' In demselben Augenblicke bemerkte
er einen Schauer von Schrecken bei der Pförtnern), die nun
in ihrer Angst gestand, dass sie das Geld in dem Qpuvert
bemerkt und behalten habe. Diese Geschichte klingt etwas
unglaublich, isü aber dennoch streng wahr, und der Herausgabe
jener Summe ist us zuzuschreiben, dass Chopin, bereits
todtkrank, sich neu einrichten konnte. Es wurden noch
Möbel angebracht, als er schon als Leiche auf der Bahre
lag, was für die anwesenden Freunde ein schmerzlicher Anblick
war." — Man ersieht aus dieser Geschichte, wie sich
des berühmten Alexis mediumistische Kraftbethätigung,
welcher nicht bloss das niedere Volk, sondern auch die
höheren Stände von Paris und Frankreich gelegentlich
von ihrer Echtheit zu überzeugen wusste, sogar durch den
Glauben dieser Frau an ihn geistig wirksam fortpflanzte
und das mitgetheilte gute Resultat zur Folge hatte. Möchte
das die „Gartenlaube" nur ihren Lesern auch immer recht
klar legen!

i) „Die Entdeckung der Seele von Professor
Jäger. Von Carl C. Ströse, Inspector am Herzogl. Pädagogium
in Zerbst" — lautet ein Artikel I. in No. 48 des naturwissenschaftlichen
Journals „Die Natur", welche eine Beleuchtung
dieser ebenso seltsamen als immerhin beaehtens-
werthen materialistischen Seelenthorie unternimmt. „Prof.
Jäger in Stuttgart" — beisst es Eingangs — „hat sich seit
Beginn dieses J ahrzehntes mit der Herausgabe einen Lehrbuches
der allgemeinen Zoologie (Leipzig, Ernst Günther's
Verlag) beschäftigt. Von diesem Werke ist soeben der
dritte Band — ein vierter soll im Laufe nächsten Jahres
erscheinen — unter dem Titel: „Die Entdeckung der
Seele" herausgekommen. Bisher waren wohl alle Philosophen
, die sich mit dem Seelenprobleme beschäftigten, darin
unter einander einig, dass die Seele ein Wesen sei, dem
das Prädikat „stofflich, substantiell" im naturwissenschaftlichen
Sinne nicht zukomme. Wurde die Seele als Substanz
bezeichnet, so war jedenfalls nicht eine ponderable
Materie, ein Stoff damit gemeint, sondern eine Art von
Fluidum, etwa wie die Elektrizität, das Licht, die Wärme,


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