Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 99
(PDF, 156 MB)
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Victor Mataja: Carl Hansen in Wien.

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nen. Betrachtet man ferner die bisherige Laufbahn Hansen1 s,
die eingehenden Untersuchungen Sachverständiger, denen
er bereits ausgesetzt war, so kann man sagen, dass manchmal
wohl Skepsis nur der Ausdruck von Gedankenlosigkeit
und Unwissenheit ist.

Gleichviel, die gemischte Stimmung fand ihren "Widerhall
in den Zeitungen, und die Artikel für und gegen
Hansen wechselten. Namentlich in Folge der ablehnenden
Haltung der ärztlichen Welt glaubten nun mehrere Journale
wieder gut machen zu müssen, was sie Anfangs ihrer
Ansicht nach in Verblüffung über die ihnen unerklärlichen
Resultate bei der ersten Vorstellung Hansen's an Mangel
hochgelehrt scheinender Zweifelsucht gesündigt hatten. Ferner
fasste man es als günstigen Angriffspunkt auf, dagegen
zu polemisiren, dass an dem Wirken Hansen*s etwas „Wunderbares
" sei. Man übersah dabei vornehmlich die verschiedene
Bedeutung des Wortes Wunder. „Wunder" ist
ein Vorgang, dem Analoges wir nicht kennen, dessen Cau-
sal-Zusammenhang wir nicht einsehen, den zu begreifen uns
sowohl der momentane Stand unseres Wissens, als auch die
Natur unsres Intellekts hindern mag, oder auch eine Erscheinung
, die schlechthin regellos entsteht, die den (und
nicht blos den uns bekannten) Naturgesetzen widerstreitet.
Ein Vernünftiger wird nach nur einigem Nachdenken ebenso
gut das Vorhandensein von Wundern im ersten Sinne zugeben
, als im zweiten Sinne bestreiten; diesen deutlich auch
nur vorzustellen, ist uns unmöglich, er liegt aber dem gewöhnlichen
populären Gebrauch des Wortes zu Grunde.
Dass es also auch keine „wunderwirkende" (im eigentlichen
Sinne des Wortes) Kraft Hansen1 s gäbe, das den Gebildeten
zu lehren, hätte es wahrlich nicht einer Ausführung in
der „Wiener MedizinischenWochenschrift"
bedurft, und selbst nicht für diejenigen, die gestehen, dass
uns seine Leistungen wie Wunder dünken. Aebnlich hiess
es im Feuilleton des „Wiener Tagblatt" vom
5. Februar: — „Wenn wir jedoch diess konstatiren, (d. h. dass
Hansen hier in Wien geniig Versuche angestellt hat, bei
welchen der Gedanke an Schwindel glattweg auszuschliessen
ist,) so sind wir weit entfernt davon, diesen Thatsachen
den Charakter des „Wundersamen" zu vindiziren, oder gar
Herrn Hansen wunderbare and exceptionelle Kräfte zuzuschreiben
." — Die Begründung dieser an sich ganz richtigen
Worte ist jedoch komisch und verdient vielleicht dess-
halb angeführt zu werden. „Vor Allem" — heisst es daran
anschliessend — „fuhren wir an, dass der Professor der

Physik in Chemnitz Herr Weinhold eine ganze Reihe jener

1 *


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