Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 105
(PDF, 156 MB)
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Victor Mataja: Carl Hansen in Wien.

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kung von anderer Seite her, nämlich der Polizei, die um
ein Gutachten ansuchte; da es nicht ohne Interesse sein
dürfte, die Ansicht der gerühmten Wiener Medizinischen
Fakultät über den animalischen Magnetismus in sanitärer
Beziehung kennen zu lernen, so will ich das betreffende
Aktenstück in Kürze analysiren.

Die erste von der Polizeibehörde aufgeworfene Frage
ging dahin, ob der Druck auf Nerven und Gefässe am
Halse (worauf man einzelne Experimente Hanseris zurückführte
) nachtheilig auf den Gesundheitszustand einwirken
könne? Diess wurde entschieden bejaht, und insbesondere,
wenn ein solcher Druck auf die tieferen Halsgefässe oder
auf den Nervus vagus, den Regulator der Herzbewegung,
ausgeübt werde. Letzteres könne die bedenklichsten Symptome
hervorrufen. Betreffend der zweiten Frage, ob
das Sitzen und Stehen auf einem in hypnotischen Zustand
versetzten Menschen für die Gesundheit desselben gefährlich
werden könne? äusserte sich das Gutachten in sehr
energischer, für die Zwecke desselben beinahe unangemessener
Weise gegen die Zulässigkeit eines solchen Experiments,
das selbst für einen Menschen in normalem Zustande gefährlich
werden könne, um so mehr für einen, dessen olme-
diess schon beeinträchtigte Funktion des Athmen's durch eine
solche Belastungsprobe noch weiter erschwert werde. Die
dritte Frage betraf das Experiment des Starrkrampfes.
Auch diess müsse als gefährlich bezeichnet werden; schon
das blosse Versetzen eines Individuums in den hypnotischen
Zustand sei an und für sich gesundheitsschädlich und erfordere
nach den Angaben des Prot Heidenhain die äusserste
Vorsicht; werde diese schon von einem Manne der Wissenschaft
angerathen, um wie viel mehr müsse dieselbe beobachtet
werden von einem Laien, der, wie Ha?i$en, mit
roher Gewalt zu Werke gehe (?). Die 'Erfahrung
lehre, dass die bei dem Experimente hervorgerufene erhöhte
Eeflexibilität Tage, ja Wochen lang noch andauern könne,
und dass mitunter eine gewisse Labilität des .psychischen
Gleichgewichtes zurückbleibe; bei Menschen von erhöhter
Sensibilität könne das Experiment des Starrkrampfes höchst
bedenkliche Zustände erzeugen, bei solchen von geeigneter
Körperkonstitution sei selbst der Tod durch Herzlähmung
nicht unmöglich.

Schliesslich wurde die Sistirung der Produc-
t i o n e n empfohlen.

Bei der Diskussion im medizinischen Professoren-Collc-
<*ium über dieses Referat wurde auch ein Hofkanzlei-
Decret vom Jahre 1824 citirt, durch welches „die An-


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