Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 117
(PDF, 156 MB)
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Dr. Janisch: Gedanken über Geistermaterialisation. H7

dem leiblichen Tode ? Von einem Zeugnisse aber verlangt
man, dass es in allen Stücken wahr sei, nicht halb wahr
und halb erlogen. Was in den mediumistischen Geister-
materialisationen gesehen wird, ist zunächst nur eine mit
den leiblichen Sinnen wahrgenommene Gestalt* Dass diese
der Geist eines Verstorbenen ist, das lernen wir nicht aus
unmittelbarer Erfahrung, sondern das müssen wir auf die
Aussage der Gestalt, falls sie spricht, glauben. Haben
wir aber Ursache zu dem Verdachte, dass jene Gestalt uns
in Betreff ihres Namens belügt: so werden wir Ursache gewinnen
, auch dem Weiteren, was sie uns sagt, zu misstrauen.
Und so würde die Absicht der erscheinenden Geister durch
ihr eigenes ungeschicktes Benehmen vereitelt. Wir würden
eher alles andere glauben, als was sie uns wollten glauben
machen. Und sollten wir schon glauben, dass uns wirklich
ein Geist erschienen; so würden wir dennoch nicht glauben,
dass das, was wir gesehen, der Geist eines Menschen gewesen
, der ehedem auf Erden gelebt. Es kann ja auch
noch andere Geister geben. Eine so grosse üngeschicktheit
der Geister ist nun wohl nicht vorauszusetzen; damit aber
behält das anfangs geäusserte Bedenken Recht.

2. Dass die Geister der Abgeschiedenen die Fähigkeit
besitzen, unter sichtbarer und selbst fühlbarer Gestalt zu
erscheinen, darüber kann zwar ein vernünftiger Zweifel
nicht bestehen. Perty. Daumer und Andere theilen eine
Menge sehr gut beglaubigter Fälle mit, durch welche die
Fähigkeit der Geister, sich zu materialisiren, in die Reihe
der gewissesten Thatsachen erhoben wird. Nun aber nehme
ich zwischen den früheren Materialisationen und den mediumistischen
Unterschiede wahr, die mich bedenklich machen.
Früher gehörten Geistererscheinungen zu den seltenen
Ereignissen, jetzt kommen sie massenhaft vor; früher
erschienen die Geister unmittelbar, jetzt durch Vermit-
telung eines Mediums; früher kamen die Geister, wann
sie wollten, jetzt wann sie gerufen werden. Das Erste
scheint darauf zu deuten, dass die Kraft der Geister, zu
(erscheinen, in unseren Tagen zugenommen hat; das Zweite
darauf, dass diese Kraft abgenommen hat; und das Dritte
darauf, dass die Grundsätze, nach welchen die Geister erscheinen
, sich geändert haben. Wer räumt die Schwierigkeiten
weg, die sich hier aufthürmen? Sollte man nicht
versucht werden, für die mediumistischen „Geistererscheinungen
", deren Thatsächlichkeit feststeht, eine andere Erklärung
aufzusuchen?

3. Die Geister kommen auf Veranlassung des Mediums,,
von dem bie angezogen werden. Da sollte man doch meinen


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