Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 118
(PDF, 156 MB)
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118 Psychische Studien. VIT. Jahrg. 3. Heft. (März 1880.)

dass der Verkehr mit dem Medium der eigentliche Zweck
der Geistererscheimuig sei; und es würde mich gar nicht
verwundern, wenn der Geist nur dem Medium, um dess
willen er kommt, sichtbar wäre, den sonst noch anwesenden
Personen nicht. So aber wird in den allermeisten Fällen
ein Verkehr mit dem Medium und den Geistern gar nicht
eröffnet, weil die Medien starr und bewegungslos daliegen.
Und selbst in den Fällen, wo der Geist mit dem Medium
verkehrt, ist dieser Verkehr gar nicht der eigentliche Zweck
des Erscheinens. Denn alsdann würde der Geist aus der
Zelle des Mediums nicht hervorkommen, sondern bei dem
Medium verbleiben. So aber tritt der Geist aus dem Cabinet
des Mediunis heraus, und die ganze Weise seines Benehmens
lehrt, dass der eigentliche Zweck seines Erscheinens der ist,
sich den Personen, welche draussen auf ihn warten, zu präsen-
tiren. Der Geist kommt also, uai sich einem Kreise von
Zuschauern zu zeigen, nicht aus eigenem Drange und Be-
dürfniss, sondern blos dem Medium zu Gefallen. Unglaublich!

4. Wir erfahren von den Geistern, sowohl in den Materialisationssitzungen
als in anderen, dass sie sich's zur Aufgabe
gemacht haben, die ungläubige Menschheit zum Glauben
an die Seelenfortdauer zurückzuführen. Diese Angabe aber
erregt mir wiederum lebhafte Bedenken.

Erstlich bedarf es zur Erreichung jenes Zweckes gar
nicht eines so gewaltsamen und für die Geister, wie sie
selbst sagen, so überaus anstrengenden Mittels. Die Geister
geben sich die erdenklichste Mühe, die Materialisirung recht
grob-sinnlich zu leisten. Gelingt ihnen das in der ersten
Sitzung nicht, so setzen sie die Arbeit in den nächsten
Sitzungen fort bis zum höchsten für sie erreichbaren Grade
von sinnlicher Leiblichkeit, Kaüe King z. B, bis zur Herstellung
eines Körpers mit pulsirendem Blute. Von so
riesigen Anstrengungen wissen nur die Geister der Mediumssitzungen
; die übrigen Geister aus neuer Zeit und die
Geister aus alter Zeit wissen davon nichts, selbst dann
nicht, wenn ihnen, wie der Gattin fVötzefs, daran gelegen
ist, die sinnliche Wirkung stufenweise zu steigern. In allen
Fällen verbleibt es bei einer Leiblichkeit, die, wenn auch
mitunter durch den Tastsinn wahrnehmbar, etwas Aetherisches
behält. Und das ist vollkommen ausreichend; einer
grob-sinnlichen Darstellung bedarf es rieht. Der Wötzefscfie
Fall zeigt noch einen anderen sehr charakteristischen Unterschied
gegen die Bemühungen der mediumistischen Geister
um immer vollkommenere Materialisirung. Dort erkennt
man, dass die Gattin in liebender Fürsorge den Gatten
vorbereiten wollte auf den Augenblick, da sie sich ihm


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