Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 120
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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120 Psychische Studien. VII. Jahrg. 3. Heft. (März 1880.)

es nöthig, hervorzuheben, dass die Möglichkeit der Seelenversetzung
durch eine Menge von Thatsachen erwiesen ist.
Ich hebe ein paar Beispiele aus Pertj/s „mystischen Erscheinungen
der menschlichen Natur" heraus.

1. „Der Somnambule Auguste Müller sagte eines Tages
eine sie besuchende Freundin, sie leide an Zahnschmerzen
und könne sie deshalb morgen nicht besuchen. Wie hingeworfen
entgegnete die Hellsehende, so wolle g i e sie diese
Nacht besuchen. Die Freundin achtete diese Rede nicht,
und legte sich nach verschlossener Thür um die gewöhnliche
Stunde nieder. Um l1/* Uhr erwacht sie, sieht vor ihrem
Bett eine lichte Wolke, reibt sich die Augen und erkennt
nun die Auguste Müller im Nachtanzug, überaus freundlich
sie anlächelnd, von hellem Licht umgeben. Es ward ihr
unheimlich, Auguste bedeutete ihr, sich nicht zu fürchten;
sie rückte hierauf an die Wand, um der Auguste Platz zu
machen, und diese legte sich neben sie. Die Freundin
schlief bald darauf ein, erwachte am folgenden Morgen von
Zahnschmerzen befreit, und ging sogleich zu Auguste, sie
mit den Worten begrüssend: „Deine Besuche bei Tage sind
mir angenehm, bei Nacht aber bitte ich mich zu verschonen."
Zu ihrem grossen Erstaunen erfuhr sie, dass nur das „magnetische
Ich" der Auguste sie besucht und bei ihr gelegen, um
sie von Zahnschmerzen zu befreien. Auguste war, wie in
allen solchen magnetischen Abwesenheiten, auch während
dieser wie leblos im Bette gelegen. Befragt, wie sie den
Weg in die ziemlich ferne Strasse zurückgelegt, sagte sie,
es sei ihr, als schwebe sie zwischen Himmel und Erde."
(Myst. Ersch. II. S. 139.)

Hier ist an Sinnentäuschung absolut nicht zu denken.
So etwas könnte man vielleicht vermuthen, wenn die A. M.
von dem Besuche nichts gewusst hätte. So aber erfahren
wir, dass die A. M. sich vorgenommen, die Freundin bei
Nachtzeit zu besuchen; wir erfahren den Zweck ihres Besuches
; wir erfahren, auf welche Weise die Bewegung ihres
„magnetischen Ich" bei dergleichen Besuchen, die sie öfters
ausgeführt, von ihr empfunden ward.

2. „Ein Kirchenrath hatte eine Schwester in fernem
Lande, war aber seit zehn Jahren ohne Nachricht von ihr.
Als er einst am frühen Morgen wachend im Bette lag, sah
er, wie die Vorhänge sich öffneten, und wie die Schwester
mit ausgebreiteten Armen vor ihm stand. Sie sprach: 'Gott
grüsse Dich, mein lieber Bruder!' und verschwand. Er beschreibt
seiner Frau die Erscheinung bis auf die Kleidung.
Beim Frühstück hört man Pferde, die Thüi öffnet sich, und
die Schwester, genau in der Kleidung, wie er sie gesehen.


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