Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 121
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Dr. Janisch: Gedanken über Geisterinaterialisation. 121

fliegt ihm mit den Worten: 'Gott grüsse Dich, lieber BruderP
in die Arme. Ihm ganz unbewusst auf der JEteise zu ihm
begriffen, war sie, nur noch eine Stunde entfernt, um die
Zeit der Erscheinung, erfüllt von heissester Sehnsucht nach
dem Bruder, in einem Dorfe aufgehalten worden." (1. c. II.
S. 140Q

Bei diesem Falle an ein Phantasiebild zu denken, ist
das Gezwungenste, was man sich denken kann. Der Mann
wusste nichts davon, dass die Schwester ihn besuchen wollte,
geschweige, dass sie in der Nähe war. Wie soll er dazu
kommen, sich ein Phantasiebild zu machen, das ihm die
Kleidung, womit die Schwester grade damals bekleidet war,
in genau zutreffender Weise zeigt; und wie soll er dazu
kommen, von dem Phantasiebilde genau dieselben Worte,
womit die Schwester ihn später begrüsst, zu hören? Der
ganze Vorgang erweist vielmehr für jeden, der überzeugt
sein will, in überzeugender Weise: dass die Schwester des
Mannes, von Sehnsucht nach dem geliebten Bruder getrieben,
ihrer leiblichen Gegenwart vorauseilend, sich ihm durcb
Seelen Versetzung in realer Erscheinung ganz so gezeigt
hat, wie sie grade damals war; sowie, dass sie ihm die Worte,
die sie zu seiner Begrüssung bereits im Geiste hatte, mit
einer Stimme übermittelt hat, die wirklich, uichfc blos
in der Einbildung, gehört wurde.

3. „Der Schottländer Robert Bruce diente als Unterschiffer
auf einem Handelsschiffe, welches zwischen Liverpool
und St. John in Neubraunschwei g fuhr. Der Unterschiffer
in seiner Cajüte, die an jene des Capitäns stiess,
Mittags einst an der Küste von Neufundland in Berechnung
der Länge vertieft und mit dem Resultat nicht zufrieden,
rief nach der Cajüte des Capitäns, den er daselbst anwesend
glaubte: wie haben Sie es gefunden? Ueber die Achsel
blickend, glaubte er den Capitän in seiner Cajüte schreibend
zu sehen, und ging endlich, da keine Antwort erfolgte, hinüber
. Hier erblickte er, als der Schreibende den Kopf
hob, ein völlig fremdes Gesicht, welches ihn starr betrachtete.
Bruce stürzte auf das Verdeck und theilte dem Capitän diess
mit. Als beide hinabgingen, war Niemand zu sehen, aber
auf der Tafel des Capitäns stand mit einer ganz unbekannten
Handschrift geschrieben: ,Steuert nach Nordwest'. Man
verglich die Handschriften aller, die auf dem Schiffe schreiben
konnten, es passte keine; man durchsuchte das ganze Schiff,
es wurde kein Versteckter gefunden. Der Capitän, der im
schlimmsten Falle einige Stunden verlieren konnte, Hess das
Schiff in der That nach N. W. steuern. Nach einigen Stunden
begegnete man einem in einem Eisberge steckenden Wrack


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