Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 125
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Die Entdeckung der Seele durch Prof« Dr. Gustav Jäger. 125

Samen ebenfalls ihre eigentümliche Seelenstoffmodifieation
im Molecül ihres Albuminates führen. Der stark auflallende
Geruehstoff des Samens hat längst einen eigenen wissenschaftlichen
Namen, aura semmalis, den des Eies nenne ich
aura ovulalis." ....

„Die sociale Liebe, welche die gesellig lebenden
Thiere verbindet und deren sublimste Form die Freundes-
liebe beim Menschen ist, entwickelt sich offenbar erst sekundär
, zunächst aus der interfamiliären, und darum spielt bei
ihr die Erfahrung und Gewohnheit, bei der die physikalischen
Sinne natürlich in hohem Grade Antheil nehmen, eine
erhebliche Rolle. Desshalb ist die Mitwirkung der Duftstoffe
hier nicht so augenfällig, wenigstens in positiver Bedeutung
, aber um so deutlicher doch in negativer. Wir
denken z. B. nie daran, dass ein Theil der Sympathie, die
uns an einen Freund und Genossen bindet, auch dem Umstand
zuzuschreiben ist, dass er eine uns sympathische Ausdünstung
hat; aber doch hat Jeder erfahren, dass ein Mensch,
dessen Ausdünstung uns permanent unsympathisch ist, nie
Object eines eigentlichen Freundschaftsbundes wird. Ich
will endlich nur daran erinnern, dass die sociale Spaltung
zwischen Juden und Christen eine instinctive' und auf die
mangelnde Harmonie ihrer Ausdünstungsdüfte zurückzuführen
ist. Dieselbe Disharmonie besteht zwischen Weissen
und Negern, zwischen ersteren und Chinesen u. s. f. Diese
Differenz der Racen- und Völkergerüche spielt eine gewaltige
Rolle in der Geschichte der Menschen und Völker."

„Das führt uns natürlich auf die Kehrseite der Liebe,
auf Hass, Angst und Furcht. ,Jnstinctiver" Hass und
„instinctive<fc Furcht entspringen dem Verhältniss der Dies-
harmonie zwischen Selbstduft und Objectduft. vMoriz Carriere
hat in der 'Beilage der Allgemeinen Zeitung' (No. 220 und
221) meine Seelentheorie besprochen. Er sagt, anfangs
habe er geglaubt, er habe es mit einer Mystifikation zu
thun, ein Schalk wolle den Einfall: in der Seele einen
greifbaren Stoff und Mischungsbestandteil zu
sehen, persifliren, allein er habe sich doch bald vom Gegen-
theil überzeugt. Nur zu meiner Bemerkung, dass das Thier
seinen Feind instinctmässig, d. h. weil er stinke, fürchte,
macht er die Anmerkung: „Hier ist aber doch der Spass
offenbar!" Ich entgegne ihm, dass ich dabei in völligem
Ernste bin und dass Jeder sich davon äusserst leicht überzeugen
kann. Herr Carriere "verfüge sicli nur einmal in die
Raubthierhäuser eines zoologischen Gartens und er wird
finden, dass alle Raubthiere für unsere Nase stinken, ja
dass den infamsten, geradezu fascinirenden Gestank dasjenige


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