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140 Psyschische Studien. VIL Jahrg. 8. Heft. (März 1880.)
Herrn Donato, bringt in ihrem Octoberheft 1879, welches uns
leider sehr spät erst zu Händen gelangt ist, den Artikel
des Herrn Staatsraths Alexander Aksakow unter dem Titel:
„Herr Donato und MUe Lucile" aus dem Januar-Heft 1879
der „Psych. Stud." in französischer Uebersetzung.
g) Prof. Hansen hat nach dem „N. W. T." v. 17. Febr.
er. den Tag vorher seine letzte öffentliche Prcduction in
Wien in einem Lehrsaale des in der Ungargasse gelegenen
Equitations-Gebäudes vor fast 70 Stabs- und Ober-Offizieren
aller Grade und Waffen gehalten. Auch waren tinige der
hohen Aristokratie angehörige Herren in Civil gegenwärtig.
Die sämmtlich dem Offizierkorps angehörigen sechs Versuchs-
Subjecte, die er aus 18 sich ihm bereitwillig zur Verfügung
stellenden Herren auswählte, zeigten gelungene Experimente.
Ausser den unseren Lesern bereits bekannten wurde ein
Experiment vorgeführt, das, so einfach es sich auch präsen-
tirte, gleichwohl die Versammlung geradezu verblüffte: Herr
Hansen ersuchte Grafen Wallis, den Einger an die Wand
zu legen, welchen er durch Bestreichen fest heftete, so
dass selbst die sichtlich energischen Bemühungen des Mediums,
den Einger zurückzuziehen, erfolglos blieben. Graf Wallis
musste vielmehr den 'magnetischen' Einger, einer Handbewegung
des Magnetiseurs folgend, in einer geraden Linie
die Wand entlang ziehen bis zu dem Punkte, wo Herr
Hansen Halt gebot, dann erst wurde der Finger aus seiner
Zwangslage versetzt etc." — „Reichs - Einanzminister Freiherr
v. Hoffmann richtetete an Herrn Hamen ein sehr
schmeichelhaftes Anerkennungs-Schreiben, in welchem er
Herrn Hansen für die gelungenen Experimente, die derselbe
in den Apartements des Ministers machte, dankt."
h) Prozess Hansen c\a Fischer. — Heute (den 17. Febr.?)
begann vor dem Wiener Bezirksgerichte die neuerliche Verhandlung
der Ehrenbeleidigungsklage Hansen cja Fischer,
In Folge Gutachtens des Dekanats der medizinischen Fakultät
wird von einem Experiment mit dem Medium Oppelt
abgesehen, welches bekanntlich für Hansen sehr günstig aussagt
. Da der Richter Dr. Harüngherg die Vorladung der
Zeugen Graf Edmund Zichy, Graf Jfilczek, Feldmarschall-
Lieutenant Baron Model, Adjutant Sr. Majestät; Graf Hunyady,
Oberst-Kämmerer; Frau Materna und Frau Janisch nicht
gestattet, meldet der Vertreter Hansen* s, Dr. Neuda, die
Nichtigkeitsbeschwerde an. Die heute vernommenen Zeugen
können Nichts aussagen, was die Behauptung, Hansen sei
ein Schwindler, erweisen könnte. („Westungar-Grenzb."
Pressburg, 19. Febr. 1880.)
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