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Wittig: Die angebliche Entlarvung der Mrs. Corner. 163
tion beigebracht hätten, obschon sie ihnen nichts gelehrt,
was sie nicht vorher schon gewusst hätten. Zweitens müss-
ten sie klar und bestimmt ihr Vertrauen auf das Medium
aussprechen, selbst auf die Gefahr hin, wohl verdiente
Reflectionen auf einige „Leiter" der anderen Seite werfen
zu müssen.*) Und drittens wären sie verpflichtet, Angesichts
dieser Schwierigkeit eine kühne aber ehrliche Stirn
zu zeigen und künftig bei der den Porschern anzuführenden
Classe von Phänomenen grössere Vorsicht anzuwenden.
Mr. March äusserte, dass, wenn diese Herren den
Gegenstand zuerst vor den Gesellschaftsrath gebracht hätten,
sie es vielleicht nicht für weise erachtet haben würden, damit
überhaupt vor die Oeffentlichheit zu gehen: gleichzeitig
erachte er es nicht für angemessen, Phänomene dieser Art
Leuten vorzuführen, welche gar nichts von den verschiedenen
Phasen der MeJiumschaft verständen, es wäre denn,
dass wir durch irgend eine noch verborgene Gabe absolut
beweisen könnten, — was selbstverständlich noch nicht
der Fall sei, — dass in einem Falle wie vorliegender das
Medium wirklich „besessen" war. Ueberdiess hätte der Ge-
sellschaftsrath einen schriftlichen Bericht vom ,Oomite für
Seancen' erhalten, und nicht bloss die Rede eines ganz zu
Gunsten des Mediums sprechenden Vertheidigers desselben
anhören sollen.
Mr. Dawson Rogers erwiderte hierauf, es wäre iu der
kurzen Zeit, die inzwischen vergangen sei, für das Oomie
unmöglich gewesen, zusammenzukommen und sich über einen
schriftlichen Bericht zu vereinigen. Ein Bericht würde in
die Protokolle des Comite's so bald als möglich niedergelegt
werden; aber inzwischen wäre es notbwendig geworden,
dem nach dem Vorfall bei seiner ersten Zusammenkunft
versammelten Gesellschaftsrathe alle Umstände zu erklären.
Rev. S(Clinton-Moses bemerkte, dass in Betreff der Methode,
welche diese Herren angenommen hätten, um zu dem von
ihnen erreichten Resultate zu gelangen, wohl nicht geleug-
*) Wir sind hierin anderer Meinung. Wer hat mit den Jenseitigen
durch ein Medium bis jetzt einen festen Vertrag darüber geschlossen,
in welcher Weise sie allein wirken sollen? Sie wirken eben, je nachdem
ihnen die Bedingungen gegeben sind. Wer täuscht sich da
und ist betrogen? Medien wie Geister sagen stets nun „Wir wollen
zu thun versuchen, was wir können." Wollten wir ihnen Bedingungen
vorsehreiben, so müssen wir logisch alles uns unbegreifliche
Wundersame an ihren Manifestationen von vornherein aus-
schliessen, und es käme eben zu nichts. Wundersam bleibt hier z. B.
die mehrmalige Befreiung des Mediums von seinen gewiss festen Banden
, das Erscheinen und Versehwinden der sog. Geistcrhülie.
Der Uebers.
Ii*
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