Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 172
(PDF, 156 MB)
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172 Psychische Studien. VII, Jahrg. 4. Heft (April 1880.)

Mannes, und es ist ein wahrer Segen für Stadt und Land,
wenn sich ein gelehrtes Haus vorfindet, das diesen Erleuch-
tungsprocess übernimmt. Welche Art dafür geeignet ist,
das weiss der Leser, der die Welt kennt, und wenn er es
nicht wüsste, brauchte er nur das Gesalbader dieses zweiten
Artikels zu lesen, um es zu erfahren.

Wem von beiden Würdenträgern, ob dem Redner oder
dem — Reporter, das Verdienst zuzuschreiben ist, aus meiner
Darstellung von dem Leben niederer Geister herausgefunden
zu haben, dass die „Bummelgeister ein recht
gemüthliches Leben führen/4 ist am Ende glelchgiltig;
aber bezeichnend ist für den Standpunkt eines Lehrers,
was derselbe unter „gemüthliches Leben führen"
versteht, wenn man meine Schilderungen jener verkommenen
Geister vor Augen hat.

„Was Allem die Krone aufsetzt", heisst es weiter in
dem Referat, „das ist die Vorstellung, dass im Reich der
Geister Ehen geschlossen werden; wer auf Erden in der
Ehe nicht glücklich gelebt, geht später im Jenseits ganz
nach seinem Wunsch eine andere eheliche Verbindung ein".
Da guckt er heraus, da haben Sie ihn! Der Reporter hat
noch nie davon gehört, dass dergleichen tausendfältig schon
auf Erden geschieht. Harmlos wie em Schulkind hat er
seinen Katechismus unter dem Arm und wandert nach dessen
Paragraphen durch das Weltall! Guter Freund, etwas mehr
Nachdenken und etwas weniger Egoismus! Das ist es ja
eben, was den Herren so unbequem ist, wenn sie sich gut
gebettet haben! Die Sorge, die bei wohlgefüllter Kammer
und gutem Keller für ihr wertlies Ich von allen Seiten zu
Hause genommen wird, thut ihnen viel zu wohl. Der Gedanke
, dass es andere Verhältnisse giebt, die zur äusser-
sten Verzweiflung führen und doch auch nach dem Katechismus
Ehen genannt werden, der kümmert sie wenig.
Wenn irgend Etwas oben in der Weise wie hier nicht fortbestehen
kann, so ist es diese Art ehelichen Lebens —
dort heisst es Brüder und Schwestern. Wahrhaft geistige
Verbindungen, wie sie dort herrschen sollen, haben gewiss
wenige Ehen hier zur Grundlage, und darum ist diese
Freiheit, erzwungene Bande zu lösen, ein Segen; der
Zwang, sie fortzusetzen, wäre ein Hinderniss für jeden
geistigen und moralischen Fortschritt.

Auch dieser zweite Bericht aus derselben pietistischen
Feder strotzt von Unwissenheit aller Art, und da der zelotische
Verfasser selber natürlich nichts, absolut nichts von
Belang gegen die Sache vorzubringen weiss als seine nichtssagenden
Empfindungen, so freut er sich, trotz seiner


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