Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 178
(PDF, 156 MB)
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178 Psychische Studien. VII. Jahr?. 4. Heft. (April 1880.)

Mittler anzunehmen." (S. 153.) Wie die Geister dazu
kommen sollen, ist völlig unbegreiflich. Angenommen, dass
sie durch die Medien veranlasst werden, sich vor einer Gesellschaft
zu zeigen; so liegt doch nicht der mindeste Grund
vor, weshalb sie sich den Medien ähnlich machen sollten,
sowohl im Aeusseren als in der Weise des Benehmens. Da
ist es doch viel wahrscheinlicher, dass wir eine Gestalt vor
uns haben, welche die Seele des Mediums, durch Seelenversetzung
, sich gegeben hat. In dieser Voraussetzung
wird es ganz leicht begreiflich, dass der Geist dem Medium
ähnlich ist.

2. Katie zeigte bei aller Aehnlichkeit mit Florence auch
Verschiedenheiten. Die folgende allgemeine Betrachtung
wird, wie ich hoffe, diesen Umstand zur Genüge aufklären.

Der siinlich-organisehe Leib ist entstanden durch Ver-
leiblichung — Materialisation — der Seele. Ueber diesen
Punkt setze ich Einverständniss voraus. Die Seele bildet
sich aus eigener Kraft das Organ an, dessen sie zum Verkehre
mit der dreidimensionalen Sinnenwelt bedarf. Diess
Organ ist der Leib. Die Seele trägt in sich ein Phantasiebild
der Gestaltung, welche sie zum Zwecke des irdischen
Verkehres sich geben muss; diess Phantasiebild verwirkliebt
sie vermittelst der materiellen Stoffe. Was wir leibliche
Entwickelung des Menscheu nennen, ist die ununterbrochen
fortgehende Arbeit der Seele, die irdischen Stoffe so umzubilden
, class sie zur Darstellung jenes Phantasiebildes
fähig gemacht werden. So gewährt uns der Leib das Bild
der Seelengestalt, insoweit es der Seele möglich war, an
den Stoffen der irdischen Welt ihr inneres Bild zu veranschaulichen
. Dass es ihr gelingen sollte, ihr Bild zur
vollkommenen Erscheinung zu bringen, das werden wir
nicht glauben dürfen. Die irdischen Stoffe müssen sich
zwar der Gewalt eines Stärkeren fügen; dass sie aber nicht
widerstandslos sind, darf mau nach den Erfahrungen, die
wir in der Chemie tausendfach vor uns haben, für gewiss
halten. Auch spricht dafür die Länge der Zeit, welche bis
zur Vollentwickelung des Körpers verbraucht wird. Darum
darf es nicht befremden, wenn die Leibesgestalt hinter dem
Idealbilde, welches der Seele vorschwebt, und das sie an
den irdischen Stoffen herstellen möchte, zurückbleibt.

So viel von der einen Materialisation der Seele, deren
Werk der Erdenleib ist. Bei dieser einen behält es in der
Kegel sein Bewenden. Zunächst wohl deshalb, weil der Trieb
gesättigt ist. Für gewöhnlich bedarf die Seele keiner
weiteren Verleiblichung; und wo kein Bedürfniss ist, da
bleibt — bei gesundem Seelenleben — auch der Trieb


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