Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 189
(PDF, 156 MB)
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Zwei berühmte Aerzte widersprechen sieh über den Hypnotismits. 189

der direct widersprechende Beurtheilungen, nach denen sich
die verständige Welt in künftigen Fällen eines voreiligen
Ansprechens über die Zulässigkeit von dergleichen Versuchen
ein selbstständiges Urtheil bilden lernen wird: —

Ueb er Hy pn otismus beim Menschen schreibt Prof.
Adamkiervicz in der dieswöchentlichen Nummer der Berliner
Klinischen Wochenschrift:

„Dass die viel belächelten Schaustellungen des Magne-
tiseurs Hansen einen reellen, und nunmehr auch wissenschaftlich
begründeten Kern enthalten sollen, erregt zur
Zeit allgemeines Aufsehen» — Die Thatsache selbst kann
nicht bezweifelt werden, seitdem Herr Prof. Heidenhain in
Breslau für sie in seinem Vortrage: „Ueber den sogenannten
thierischen Magnetismus" eingetreten ist, und Herr Prof.
Berger aus Breslau den Hypnotismus und seine Erscheinungen
in der hiesigen Charite an einer Beihe von Individuen vor
kritischen Zeugen demonstrirt hat. Was bisher über diesen
merkwürdigen Zustand feststeht, ist in Kürze Folgendes—
— Und nun berichtet er, was wir unseren Lesern längst
mitgetleilt haben. Am Schlüsse fügt er selbst hinzu: —

„Die Wissenschaft hat also konstatirt, dass die Produktionen
eines Hansen nicht auf eine ihm innewohnende
Wunderkraft, den sogenannten thierischen Magnetismus
zurückzuführen sind, sondern diese Erscheinungen basiren
einfach auf einem künstlich hervorgerufenen anormalen
Nervenzustand der Versuchsperson (gen. Medium). Wir
fügen hinzu, dass nach dem übereinstimmenden Urtheil der
gelehrton Augenzeugen die Wiederholungen der Hypnose
auf die Gesundheit der Versuchspersonen eine
entschieden schädliche Nachwirkung hatten, ja
diese wiederholte Nervenreizung sogar nervenstarke Individuen
in einen ganz kläglichen Zustand versetzte. Nach
allem Obigen kann es somit nur allgemeine Zustimmung
finden, wenn die Polizei letzthin in Wien, wie auch früher
hier, die Hansen'schcn Vorstellungen inliibirl, hat." —

Der Magnetiseur Hansen hatte sich von Wien nach Pest
gewandt. Aber auch die dortige Behörde hat seine Produktionen
verboten. Professor Rudolph Heidenhain aus Breslau
, einer der hervorragendsten Physiologen Deutschlands,
hat an Professor Hosenthal in Wien in Sachen des Hypnotis-
mus folgenden bemerkenswert hon Brief gerichtet: — „Geehrtester
Herr Kollege! Pür die freundliche Zusendung Ihrer
Arbeit besten Dank! Sic scheinen in Wien der Erste und
bisher Einzige gewesen zu sein, der sich mit dem interessanten
Gegenstande des Hypnotismus ernstlich beschäftigt
hat, und Sie haben vollständig Recht, dass die uns auf


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