Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 210
(PDF, 156 MB)
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210 Psychische Studien. VII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1880.)

drücklich demjenigen gleich oder ähnlich sein, das ihr bei
der ersten Materialisation vorgeschwebt hat? Wird ein
anders gestaltetes Bild mit besonderer Stärke in ihr
ausgeprägt: warum soll sie nicht vorübergehend in diesem
sich materialisiren können? Ich sehe nichts, was dem entgegenstände
.

Nicht unbeachtenswerth scheint mir das Zusammentreffen
meiner Ansicht mit dem allgemeinen Volksglauben.
Proteus bei den Griechen, Rübezahl bei uns konnten aller-
band Gestalten annehmen; und so geht es durch bei allen
Völkern. Dass die Volksmythen nicht wahre G-eschichten
erzählen, das versteht sich ja von selbst; aber sie ruhen auf
anthropologischen Voraussetzungen, von denen wir manches
lernen können. Der innere Reichthum seines Wesens kommt
dem Volksgeist zwar nicht in der Klarheit des Begriffs, aber
iii der Sicherheit des G-efühls zum Bewusstsein; und
was er als Anlage oder als Fähigkeit in sich fühlt, das
stellt er instinktmässig in den Thaten, welche die Helden
und die Nebenpersonen seiner Mythen vollbringen, vor sein
inneres Auge. Vor dem Volke haben wir, wie überhaupt
, so auch im Anthropologischen, die Klarheit der Er-
kenntniss in Begriffen voraus: dagegen ist der Volksgeist
mit seinem Gefühle dem Irrthum weniger unterworfen, als
wir mit unserem Verstände; weil der Volksgeist im Gefühle
einfach und unbefangen alles anerkennt, was er in sich vorfindet
, während wir gar zu leicht uns einreden, dass alles,
was in die einmal gebildete Begriifswelt nicht hineinpasst,
auch nicht vorhanden sei.

Die Annahme, dass die in Rede stehenden Phänomene
Produkte der Medien in dem bezeichneten Sinne sind, —
diese Annahme gewinnt für mich an innerer Wahrscheinlichkeit
dadurch, dass sie über einen scheinbar ganz entlegenen
Nebenumstand der mediumistischen Materialisationen
ein unerwartetes Licht verbreitet. Nämlich: die mediumistischen
Geister überhaupt, besonders diejenigen, von
denen gegenwärtig die Rede ist, zeigen sich als geistig
sehr untergeordnete Wesen. Sollte es dafür eines ausdrücklichen
Zeugnisses bedürfen, so will ich Miss Klslingbury anführen
, welche (Perty S. 159) sich dahin ausspricht, dass
nach ihren sechsjährigen persönlichen Forschungen von den
Geistern, wie sie in den Mediumsitzungen erscheinen, geistig
nicht viel zu lernen sei. Durch die Bewältigung der irdischen
Stoffe wird ein Theil der Geisteskraft absorbirt. Schon die
Bildung und fortdauernde Neugestaltung des ersten Leibes
ist erweislich ein Hemmniss für den Geist; um wie viel mehr
muss die Geisteskraft gebunden werden, wenn die Seele


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