Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 215
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Dr. Robert Friese: Im Jahre des Heils 1880.

215

wenn mit Fingern auf Dinge gewiesen wird, danach hin, ob
sie da sind; hier hackt man gleich die Pinger ab, die danach
weisen, so braucht man nicht erst zu sehen,
und schreibt Abhandlungen darüber, dass
nichts zu sehen is t« — (Wandt!) Wie wahr sind diese
Worte!

Das Schauspiel dieses Kinderstreites macht auf den
ruhigen Beobachter einen halb komischen, halb kläglichen
Eindruck. Wenn wir trotz aller Portschritte in den Naturwissenschaften
noch nicht einmal so weit gekommen sind,
dass wir es vermeiden gelernt haben, im Nebel herum zu
plänkeln, statt von dem Experiment auszugehen, so sieht es
noch traurig um die wissenschaftliche Methode aus. Was
würde man heute lachen, wenn die Weh bei der Entdeckung
der Photographie, statt zur Camera zu greifen, sich gegenseitig
die Haare ausgerauft, sich beschimpft und mit Koth
beworfen hätte?

Trotz alledem liegt vielleicht in diesem jämmerlichen
Gebahren für die Sache ein Gewinn, sofern gewisse Klassen
erst ein lebendiges Interesse an einer Frage nehmen, wenn
man zu den Prügeln greift, und so können wir mit Ruhe
auch diese Phase durchmachen, wenn sie auch nicht nach
unserem Geschmack ist. Wir haben erfahrungsmässig auch
gar kein Recht, zu erwarten, dass eine so wunderbare und
grossartige Erkenntniss schneller bei den Massen Eingang
finden soll. Was uns dabei betrübt, ist nur, dass diesen
Massen ein Glück geflissentlich vorenthalten wird, das wir,
die wir im Besitz desselben sind, ihnen aus vollem Herzen
gönnen.

Der Entwicklungsgang der Menschheit ist nun einmal
kein stürmischer: das aber wird die Zukunft lehren, dass
die neue Lehre in ihrem Gefolge Elemente birgt, welche
die Welt umgestalten werden, mächtiger und herrlicher als
Alles, was sie bisher erfahren. Dürfen wir wünschen, dass
bei solcher Aussicht die Anerkennung des Spiritismus plötzlich
einen gewaltsamen Fortschritt mache? Gewiss nicht.
Thun wir, denen das unaussprechliche Glück einer frühzeitigen
Ueberzeugung zu Theil geworden ist, unsere Pflicht,
unsere Mitmenschen zu belehren. Der Dank, den wir ernten,
wiegt alle Schmähungen reichlich auf, und der Dank, den
wir Gott schulden, kann nie abgezahlt werden. Lassen Sie
uns, Freunde der Sache, unermüdlich auf die Segnungen
verweisen, die der Menschheit aus dem unversiegbaren Born
göttlicher Liebe auch in dieser Offenbarung zu Theil werden
, das ist noch die beste Art des Dankes.

Herr Prof. Dr. Herrn, Vogel sendet mir eben seine


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