Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 221
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Dr. Kobert Friese: Im Jahie des Heils 1880. 221

Seite 87 fällt es Dr. Vogel auf, dass uns so Manches
in Betreff der geistigen Entwicklung im Jenseits, nach
meiner Angabe, noch r ä t h s e 1 h a f t ist; aber geht es uns
denn auf Erden besser? Ist es nicht ganz räthselhaft, dass
ein Mann wie Vogel, der ein langes Leben hindurch an die
feinsten Beobachtungen gewöhnt war, sich plötzlich durch
ein Experiment mit negativem Resultat in Ambrosii Keller
hinreichend inforinirt glaubt, seine ,Hexenküche' zu schreiben,
Berliner Witze über blaue Strahlen zu machen, es für eine
tolle Geschichte zu halten, dass sich 4 Tische bewegen,
wenn er alle Tage sehen kann, dass sich einer frei bewegt
, eine kleinliche Betrügerei (Seite 68), wie sie in jedem
Käseblatt zu finden ist, für „interessant", und alle
Medien für zu Betrug geneigte Personen zu halten? Ist
es nicht ganz räthselhaft, dass ein Mann der Wissenschaft
sich den jahrelangen Beobachtungen eines Crookes mit
einem Versuch, der ihn nichts lehrte, gegenüber zu
stellen wagt?! Wenn also A. sagt, ich habe eine fata morgana
gesehen, meint da wirklich ein Professor B. zu beweisen,
dass ein solcher „Unsinn" nicht existirt, wenn er sagt: ich
habe keine gesehen? Ist das wissenschaftlich, ist das Ernst,
ist das Methode?

Ich hätte noch manches Andere zu bemerken, namentlich
über die wunderliche Idee, der ja auch Andere huldigen,
dass man den Mittheilungen, selbst "wenn Tausende
aus den verschiedensten Weltgegenden übereinstimmen,
keinen Werth beilegen könne; aber die eigene Erfahrung
ist doch wohl die beste Lehrmeisteria, und diese empfehle
ich dem geschätzten Verfasser. Diess will ich jedoch noch
erwähnen, dass Seite 87 Herr Dr. Vogel meint, ich stelle
den Inhalt meiner sämmtlichen Geistermittheilungen dadurch
in Frage, dass ich namentlich Anfänger warne, vorsichtig
zu sein. Mein Buch ist fast ausschliesslich, wie sich Jeder
überzeugen kann, auf Aussagen von Geistern begründet,
die sich „während eines langjährigen Umgangs" als zuverlässig
bewährt hatten, und deren Urtheil auch über die
Mittheilungen Anderer eingeholt wurde. Den Klatsch über
Goethe habe ich nicht veranlasst. Er beweist nichts. In
allen Wissenschaften hat es Streit über Handschriften gegeben
. Wer wird darum die Wissenschaften verwerfen?
Ebensowenig als wir irrige Reiseberichte als eine Veranlassung
betrachten werden, die gesammte Erdkunde für
nutzlos zu erklären, ebenso wenig wäre es verständig, die
Schilderungen aus dem Jenseits zu verpönen, weil verschiedene
Individuen abweichende Anschauungen
und Erfahrungen mitbringen. Nicht anders ferner mit der


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