Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 236
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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236 Psychische Studien. VII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 18*0.)

endlich an der Nase zu Bodinus, der sie dankbar einsteckt
und noch einen Haufen Kleingeld herausgiebt." — Wie
zahm ist doch diese Art Humor über eine verfehmt gewesene
So che, die sich endlich allgemeinere Anerkennung erzwungen
hat, gegenüber dem anfänglich wüsten Gesänge: „Die Spiritisten
sind eine saubere Zunft! Harum Ditscharum!"
u. s. w. geworden!

d) Jägers Entdeckung der Seele ist in „Das Ausland"
No. 5 vom 2. Febr. etc. abermals Gegenstand einer eingehenderen
Besprechung nach einem Artikel im letzten Heft des
„Kosmos" aus der kritischen Feder des Herausgebers _Dr. Ernst
Krause (Carus Sferne). Darin wird gesagt, dass Jäger als
der Bahnbrecher auf einem neuen Forschungsgebiete zu betrachten
sei. Er habe allerdings die satirische Kritik durcli
einen verfehlten Buchtitel und durch eine Deutung seiner
Untersuchur gen herausgefordert, die der Sache schaden
mussten. M.tn könne nur etwas entdecken, was vorher noch
nicht bekannt war. Andere Biologen sähen das Seelische
in der spezifischen Zersetzungsform, Jäger aber bezeichne
das Product der Zersetzung, den ausgeschiedenen Zersetzungsstoff
, als Seele. Es sei diess dasselbe Verhältniss,
wie in dem von Alexander Herzen (Kosmos, Bd. V. S. 83)
kritisirten Ausspruch Vogfs, dass die Gedanken sich zum
Gehirn verhalten sollen, wie der Urin zu den Nieren.
Das Denken sei eine Thätigkeit und kein Abfallstoff, und
so sei das Seelische Lebensprozess und kein Educt (aus
demselben Hervorgegangenes). "Was Jäger zu solcher Nomenklatur
zu berechtigen scheine, sei der Umstand, dass jene
Seelen- oder Duftstoffe als starke Nervina (Nervenerreger)
wirken; — man könne sie als eine Art Fermentwirkung auffassen
, entsprechend jenen Contactwirkungen der Chemie,
wo ein bestimmter Stoff bestimmte Processe einleitet, ohne
dass er sich selbst chemisch zu verändern braucht. In der
Sache selbst müsse Referent einen bedeutenden Fortschritt
der biologischen Forschung anerkennen» Eine Menge der
interessantesten Fragen, namentlich auch die Mysterien des
Geschlechtslebens, seien durch Jäger's Buch erst dem Ver-
ständniss und der Forschung zugänglich gemacht. Es beginne
mit ihm eine neue Epoche der Seelenforschung,
nämlich die Entdeckung der „Chemie der Seele" erhalte
einen bedeutenden Impuls durch die Jäger sehen Messungen
des Einflusses der Duftstoffe auf die Geschwindigkeit der
seelischen Functionen. Dass auf diesen neuen Gebieten
viele irrige Auffassungen mit unterlaufen, und dass sich
zahlreiche Aufstellungen des Verfassers als verfrüht erweisen
werden, sei selbstverständlich.


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