Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 272
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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272 Psysehische Studien. VII. Jahrg. 0. Heffc. (Juni 1880.)

Auf spezielle Beweise der Lehren, die icli im Nachfolgenden
möglichst kurz anführen will, kann ich mich hier
leider nicht einlassen; sollten dieselben Ihr Interesse erregen,
so könnten Sie die näheren Ausführungen leicht aus den
"Werken des Herrn Professors 1. ff. v. Fichte ersehen.

Raum und Zeit sind nicht an sich und für sich bestehende
Dinge, sondern nur das Erzeugniss qualitativquantitativer
Real-Wesen, d. h. jedes qualitativ - quant.
Real-Wesen vom Atom an durch die Stufenreihe der Wesen
bis zum Menschen setzen ihren Raum und ihre Zeit. — Das
Qualitative ist die eigenthümliche von Gott gesetzte Kraft
jedes Wesens, das Quantitative ist der in der Qualität
schon gesetzlich bedingte Raum, den jedes Wesen erfüllt;
die Zeit wird erzeugt durch das Nacheinander des Wirkens
der Qualitäten, cL h. der Kräfte in dem einzelnen qualit.-
quant. Real-Wesen. Der unendliche Raum besteht also
aus unendlich« vielen Real-Wesen der veischiedensten Qualität
, die Alle ihren Raum setzen und erfüllen. Der unsern
Sinnen erscheinende Gegensatz von Materie und Geist ist
also in Wirklichkeit gar nicht vorhanden; denn Alles, was
ist, ist geistiger Art. D'e unendliche Mannigfaltigkeit, in
der uns die Aussenwelt erscheint, wird dadurch hervorgerufen
, dass jedes qualitativ-quantitative Real-Wesen in seiner
Räumlichkeit sich versinnbildet. — Jedes Wesen also ist,
wie es uns irdischen Menschen in allen unsern Sinnen erscheint
, ein Sinnbild und ein Abbild seines Innern, also seiner

auch ihnen noch vielfach dunkle Problem der vierdimensionalen Kaum-
theoHte zu verhelfen. Unsere unuiaassgebliche Ansicht ist kurz gefasst
die, dass Viehles philosophische Real-Wesen-Theorie durchaus nicht
Professor Zöllners physikalische vierdiinensionale Theorie widerlegt,
sondern sie sogar in sich aufnehmen muss, will sie nicht anders als
consequent sein. Der Physiker geht von anderen Voraussetzungen
aus als der Philosoph: — der erstere hält sich an das nächstliegende.
Herr Professor Zöllner beobachtet Erscheinungen wunderbarer Ortsversetzung
der Dinge in Gegenwart eines starken physikalischen Mediums
, welche unter unserem dreidimensionalen Gesichtspunkte nicht
möglich erscheinen; folglich ist er zur Annahme einer neuen Dimension
gezwungen, in der sich die Dinge bewegt haben müssen. Das
ist so logisch einfach wie möglich. Zur Annahme von allwirkenden
Keal-Wesen gehört aber von vornherein ein weit grösserer Glaube,
weil bei ihnen eine Art von göttlicher Allmacht vorausgesetzt wird.
So weit wir Herrn Professor Zollner verstanden haben, ist er ja durch-
aus nicht auf dem blossen vierdimensionaler Eaum theorie-Gebiete
stehen geblieben, sondern er hat auf induetivem Wege die Intelligenz
der wirkenden We«en, somit ihre Geistigkeit voll anerkannt. Das
scheint uns nun dasselbe, was Fichte qualitativ-quantitatives Realwesen
nennt — so ungefähr sagt's Herr Professor Zöllner auch, nur mit ein
bischen andern Worten.

Die Redaction,


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