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274 Psychische Studien. VII. Jahrg. 0. Heft. (Juni 1880.
bleibt eben Alles unerklärbar, die Theorie des mehrdimensionalen
Raums erscheint als Erlösung gegenüber den
Unerklärlichkeiten der spirituellen Phänomene*). — Der dreidimensionale
Raum ist ja auch nur ein Erzeugniss unserer
Selbst, indem ja nach unserem Standpunkt wir den von
über uns befindlichen Raum-Wesen erfüllten Raum Höhe,
den unter uns befindlichen Raum Tiefe, den in gleicher
Ebene befindlichen Raum Länge nennen.
Ob Herr Professor Zöllner die Theorie qualitativquantitativer
Real-Wesen gekannt hat oder kennt, lässt sich
wohl bezweifeln.
Alle Theorien über Seelenkörper, immateriellen Geist,
Perisprit u. s. w. sind dieser gegenüber eben durchaus hinfällig
! —
Auch die Duft-Seele des Herrn Professors Gustav Jäger,
dessen Theorie Euer AVohh-eboren im März-Heft der
..Psychischen Studien" brachten, ist in seiner Schlussfolgerung,
meiner Meinung nach, unrichtig, die Thatsachen selbst sind
dagegen durchaus richtig.
Es greift die Theorie des Herrn Professors G. Jäger,
wie mir scheint, in das Gebiet des Magnetismus ein, und
die Erklärung der von Professor G. Jäger angeführten
Thatsachen hat mich schon seit längerer Zeit (in beschränktem
Umfang seiner angeführten Thatsachen) beschäftigt, —
Jegliches qualitativ-quantitative Real-Wesen ist in der
Ausübung dieser seiner Kräfte, seiner Qualitäten (zusammen-
gefasst harmonisch in der Gesammt-Qualität) unausgesetzt
begriffen; ja, Leb^n oder Sein besteht überhaupt nur in
der unausgesetzten Kraft-Aeusserung; — Raum-Setzen
und-Erfüllen ist z. ß. schon eine dieser unausgesetzten
Kraft - Aeusserungen. Jegliche Kraftäusserung innerhalb
des Raumes des Real-Wesens erzeugt nach Aussage der
Geister ein bestimmtes Fluidum, welches die Geister Magnetismus
nennen und welches z. B., auch den Menschen verlassend
, den ihn umgebenden Raum erfüllt. (Ich schreibe
hier, um Wiederholungen zu vermeiden, nach alter Schreib-
Art oder nach dem alten Begriff.) Dieser Begriff eines
bestimmten, uns verlassenden Fluidum's erscheint uns unerklärbar
, und wenn ich hier einen Yersuch der Erklärbar-
Das ist's! Herr Prof. Zöl^ier hatte bei de" Vorführung der Slacle1-
scheii Phänomene den Kampf mit dem Dualismus von Materie und
Geist aufzunehmen und durchzufechten. Im ersten Bande seiner
„Wissenschaftlichen Abhandlungen" streitet er gegen Du Bois-Reymond,
Heimholte und Genossen eben für das physikalische Princip der
„Wirkungen in die Ferne" und führt alle uns erscheinende Materie
auf eine allseitig wirkende Kraft zurück, — Die Red.
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