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294 Psychische Studien. VII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1880.)
Nur Ihre eigene Erklärung der Scenen wird mein ganzes
Vertrauen gewinnen und erhalten.
Auch bin ich ausserordentlich begierig zu erfahren, wie
Ihre werthe Gesundheit sich von diesem Anfall erholen wird.
Wenn Sie etwa in Paris Herrn von Rappard besuchen
sollten, dessen Journal „Licht mehr Licht*' ich mit grossem
Interesse lese, so bitte ich Hie, ihm von mir und meinen
Freunden die besten Empfehlungen zu übeimittein.
Wir fühlen uns Alle eins im Geiste unter dem Banner
der Wahrheit.
Und nun, geehrter Herr! darf ich bald wieder einige
Nachrichten von Ihnen erwarten? Und dürfte ich vielleicht
nicht ganz die Hoffnung aufgeben, Sie dereinst nech in meinem
Hause zu begrüssen?
Icl verbleibe stets, geehrter Herr! mit den besten
Wünschen für Ihre Gesundheit
Kottweil, den 10. Mai 1880.
Ihr ergebener
])v. liapp.
Am 14. Mai erhielt ich sodann von Paris folgenden
Brief von Eglinion: —
Hotel de Calais,
5, Eue Neuve des Oapuunes,
Paris.
Mittwoch, den 12, Mai 1880.
Geehrter Herr!
Von Krankheit niedergeschlagen, kann ich unmöglich
hoffen, Ihnen auf einem Krankenbette auf Ihren liebenswürdigen
und höflichen Brief so zu antworten, als ich es
wünschte. Von meinem ganzen Herzen rufe ich Ihnen zu:
Gott segne Sie dafür! Ihre Sympathie sowohl, wie die,
welche mir von allen Seiten zuströmt, von Fürsten wie ven
Landleuten, thut mir mehr Gutes als alle Medicin und hilft
mir diesen schmählichen Angriff auf meine Ehre erträglich
machen. Sie haben mich ersucht um einen Bericht über
diese elende Gegenmachination, die mich nur, wie ich glaube,
eine kurze Zeit ausser Thätigkeit setzen wird. Ich kann
Ihnen nur sagen, dass ich wenig davon wTeiss. Unsere
Seancen waren höchst erfolgreich und interessant gewesen;
aber ich hatte mich gar sehr überarbeiten und erschöpfen
müssen, um meinen Verpflichtungen bei denen nachzukommen,
welche die Seancen an einem bestimmten Tage wünschten!
Am letzten Mittwoch (den 5. Mai), [nachdem zuvor die
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