Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 301
(PDF, 156 MB)
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Beriebt der Theilnehmer an Eglinton's Entlarvung zu München. 301

der durch das Sprachrohr redete, ob H. dieses Gefühl er-
wiedere. Auf die erfolgte Bejahung fühlte H. seine Wange
gestreichelt. Als aber der linke Nachbar des Mediums
sein Ohr gegen dasselbe neigte, um sich zu überzeugen,
ob nicht E. selbst spreche, erhielt er sofort einen nicht
sehr sanften Streich auf seine Wange.

Endlich verkündeten Joey und Ernest, dass sie heute
sehr gut disponirt wären, und in Folge dessen wollten sie
es versuchen, E. ganz an die Zimmerdecke zu heben. Er
solle sich aber zu diesem Ende von der Kette frei machen.
E. hatte sich schon mit einem Bleistift versehen. Man
hörte nun deutlich einen Stuhl auf den Tisch stellen, und
nachdem E. mit einer seiner Schuhspitzen, zum Beweise
seiner horizontalen Lage, die Stirne von ein paar Mitgliedern
berührt hatte, hob er sich, um, wie man später gewahrte,
ein Kreuz und ein E., wenn auch etwas undeutlich, an die
Zimmerdecke zu zeichnen. Einmal legte sich E. auf das
Kanapee; nach einigem Stöhnen sah man ein leuchtendes
Kreuz aus seiner Brust hervortreten, wobei man aber bemerkte
, wie das Kreuz sich langsam dem Rock entwand.
Ein andermal, als E. sich ebenfalls ausserhalb der Kette
auf dem Kanapee befand, sah man nach einigem Stöhnen
plötzlich vor dem Tisch einen matt beleuchteten Kopf, den
man sogleich für jenen von Äbdula hielt, der auch an andern
Orten schon öfters erschienen war. Geübte Künstleraugen
wollten aber in dem mit einem seidenen Tuche umwundenen,
und mit schwarzem Barte versehenen Kopfe grosse Aehn-
lichkeit mit jenem von E. erkennen.*)

So mancher unbedingt Gläubige wurde an diesem
Abend wankend, zumal S. noch mittheilte, er habe unmittelbar
vorher die schwarz lackirte Spieldose auf den
Tisch gestellt, mit etwas fetter Hand überstrichen und
später bemerkt, dass die glatte Oberfläche voll sichtbarer
Fingergriffe war, was allerdings, wie ein Mitglied bemerkte,
auch von Geisterhänden herrühren könne.

Alle Zweifel zu beseitigen und der Wahrheit zu ihrem

*) Wenn die betreffenden Künstler mit ihren im Sehen so scharf
geübten Augen wirklich diese Ueberzeugung gewonnen zu haben
glaubten, dass Eglmton sie mit falscher Maske täusche, so war es ihre
heilige Pflicht, sofort nach Schluss der Säance auf die höflichste Weise
(ohne sogleich mit der Injurie, dass er ein Schwindler und Betrüger
sei, gegen ihn aufzutreten) auf eine vollständige Durchsuchung der
Kleidung Mr. Eglinton's anzutragen und sich so von der Wahrheit
oder Nichtigkeit ihres Verdachts zu überzeugen. Auch wäre eine
Revision der Peison des Mediums schon vor der S6ance zur Beseitigung
derartiger Verdachtsmomente geeignet gewesen.

Die Red.

it


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