Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 319
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0327
Prof. Hoffmann: Dio Unsterblichkeitslehre Joh. Gottfr. Herder's. 319

rungslehre unterscheidet: eine von Unten herauf, eine andere
von Oben hinab rückwärts und eine dritte in die Runde
umher. Die erste nimmt an, dass niedrigere Keime von
Leben zu höheren verfeinert werden, z. B. wenn die Seele
der Pflanze Thier, die Seele des Thiers Mensch würde; die
zweite ist die Brahminen-Hypothese: dass gute Menschen
zur Belohnung Kühe, Schafe, weisse Elephanten, böse Menschen
zur Strafe Tiger und Schweine werden. Die dritte
sei eben die in die Runde. Theages erklärt gleich die erste
hinaufwärts für sehr wahrscheinlich, und wenn sie es sei,
die zweite und dritte zerstörend. Ist, sagt Theages, der
Weg hinaufwärts bei allem Lebenden Gesetz der Natur,
so kann nichts zurück- oder ewig im Kreise umhergehen,
so muss auch der Mensch vorwärts. Bei ihm als dem obersten
Gliede der Kette bann die Schnur nicht abreissen: er
ist ein Wesen und muss, wenn es fortgeht, nach dem allgemeinen
Gesetz der Natur, mit fortgehen. Der zweiten
und dritten Hypothese setzt er verschiedene Gründe entgegen
. Vor Allem den, dass von den bekannten grossen
Männern der Geschichte sich nicht ein einziger finde, von
dem sich erwünschen oder auch nur vermuthen Hesse, dass
er, um der Mann zu sein, der er war oder ist, nothwendig
etlichemal im Menschen-Mutterleibe gewesen sein müsste.
Von allen diesen habe keiner gefühlt, sie hätten ohne das
nicht die werden können, die sie zu sein sich bestrebten,
ihr Werden sei ganz wohl ohne diese Hypothese zu erklären
. Dass grosse Geister im Ganzen selten seien, so wie
dass zu gewissen Epochen eine Anzahl grosser Geister auf
einmal erschienen, beweise nichts für die Seelenwanderung.
Theages streift ans Humoristische, wenn er bemerkt, auch
unter den Thieren gebe es in jedem Geschlecht grosse
Stufen und Unterschiede von Fähigkeiten, die nur diejenigen
näher zu bemerken pflegten, die mit einem solchen Geschlecht
gleichsam vertraulich leben. Seien desshalb diese Thiere
auch gewandert? Habe der gescheidtere Hund oftmals Hund
sein müssen, um, was er sei, zu werden ? Charikles möge die
Menschheit menschlich ansehen, und sie werde ihm menschlich
erscheinen. Bei näherer Betrachtung ihres Werdens
werde es überflüssig, ja seltsam erscheinen, über das Meer
zu fahren, um Schatten herbeizuholen. Er halte es über
unsere Sphäre, ins Unsichtbare hin dem Finger der Gottheit
nachtappen zu wollen, wann und wie er Menschen geboren
werden lasse. Das Wiederkommen von Menschen
müsste merklich geworden sein, wenn die Seelen Wanderung
von Oben und in die Runde für mehr als Fiktion zu
erachten sein sollte. Theages wird wieder humoristisch, wenn


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0327