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Mr. Slade's Wirksamkeit bei Herrn Schmid in Annathal. 355
(unteren) Ende des Tisches vis-ä-vis von Mr. Stade sass,
nahm auf Anordnung des letzteren zwei mit Charnieren
verbundene Tafeln, zwischen die ein kleiner Stift gelegt
wurde, in die linke Hand, während sie die rechte zu der
geschlossenen Kette gab; Mr. Slade's Hände, der ganz isolirt
von den Tafeln sass, befanden sich ebenfalls in der Kette,
und nun fing es auf diese Weise zum grössten Erstaunen
zwischen den beiden Tafeln an zu schreiben. — Das erwähnte
Fräulein sollte nach Aussage Mr. Slade's mediu-
mistisch sein, weshalb es auch, nachdem er schon bei anderen
Personen versucht hatte, nur bei ihr allein ganz selbstständig
schrieb; das Fräulein spürte auch, als auf der
unteren Seite, resp. Tafel, geschrieben wurde, deutlich den
Druck. —
Auf diese und andere Weisen erhielt man eine Menge
Oommunicationen mit verschiedenen Schriften; einige Schriften
von verschiedenen Geistern hatten jedoch gleiche Züge,
was die Geister damit erklärten, dass sie grösstentheils nur
mit Beihilfe des Mr. Slade controllirenden Geistes, nämlich
von dessen Gemahlin, schreiben könnten, da ja diese ganze
Weise der Kundgebung den Geistern ebenso neu sei, als
den Menschen. Einige Geister, besonders, wie schon früher
erwähnt, der Geist, welcher sich seiner Schwester in Versen
mittheilte, schrieb ganz selbstständig, worauf Frau Slade,
d. h. deren Geist, in englischer Sprache besonders aufmerksam
machte. Da derselbe dei Lebzeiten ein guter Chemiker
und Physiker war, so ist es donkbar, dass er mit den von
den Geistern angewendeten Kräften (vielleicht hauptsächlich
Elektricität, wie ich auch schon öfters gelesen), ebenfalls
gut umzugehen versteht. —
Auch ich erhielt von meiner vor ca. 12 Jahren abgeschiedenen
Mutter eine Oommunication auf der Schiefertafel
, in welcher sie meiner jetzigen Eltern, resp. jetzigen
Stiefmutter, Erwähnung thut; es war dieses Alles sehr zutreffend
, wobei sich doch nicht gut denken lässt, dass Mr.
Slade von meinen Verhältnissen so genau unterrichtet gewesen
wäre, da er mich erst hier kennen lernte.
Solcher directer Schriften erhielt man mindestens 12
volle Tafeln, welche hier gekauft waren und Mr. Slade zum
ersten Mal vor aller Augen zu Händen kamen, ohne dass
er irgend welche Präparation damit hätte vornehmen können,
und so schrieb es dann in den Tafeln unter steter Beobachtung.
Mr. Slade hielt manchmal die Tafel ganz schräg in einem
schiefen Winkel, und doch glitt wunderbarer Weise der darauf
liegende Schieferstift nicht zum Rande der Tafel,
sondern schrieb ruhig weiter.
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