Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 363
(PDF, 156 MB)
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Prof. Hoffmann: Karl Chr. Friedr. Krause's Unsterblichkeitslehre. 363

zu Herbart huldigt Krause dem Grundsatz: A Jove prin-
cipium. Nicht durch Lehrbeweis aus noch höheren Wahrheiten
wird ihm die Ueberzeugung yom Dasein Gottes genommen
; denn sie ist ihm selbst die erste Wahrheit, dem
Geist in unmittelbarer Anschauung gegenwärtig, aller Wahrheit
Anlang und Urgehalt, so wie die Liebe Gottes das
Urleben des Gemüthes ist. Der Glaube lebt im lichten
Schauen der höchsten, ganzen Wahrheit, die alle Wahrheit
allharmonisch in sich fasst. Darum stimmt Erkenntniss
überein mit echtem Glauben, und unvergänglich lebt in jedem
Geiste Gottes Uranschauen. Und so beginnt Franse mit
Gott und zeichnet seinen Standpunkt, den man im weiteren
Sinne theistisch iennen mag, der aber bestimmter als per-
sönlichkeitspantheistisch zu bezeichnen ist, in folgender
Weise: —

Das Gemüth empfindet und der Geist bekennt: Es ist
Ein Urwesen, unendlich und ewig — Gott; und die Welt
mit allen ihren inneren Wesen und Harmonien ist göttlich,
ein würdiges Werk und Ebenbild Gottes. Aus der Fülle
der ewigen Macht und Weisheit und Güte stammt Alles,
was ist; Alles in seiner Welt ist Gottes würdig und wird
es. Deshalb ist jedes Geschöpf selbstständig, dem Ganzen
wesentlich und seinem Wesen nach unvergänglich, — es
trägt das göttliche Ebenbild auf eigene Weise in sich.
Alles ist und lebt in, mit und durch Gott. Kein Wesen
ist Gott, ausser allein Gott. Aber was Gott selbst ewig
schuf, das schuf er in sich selbst, unvergänglich, zu seinem
Gleichniss. Die Welt ist nicht ausser Gott, denn er ist
Alles, was i&t: sie ist ebensowenig Gott selbst, sondern in
und durch Gott. Was Gott in ewiger Folge, ohne Zeit
und über aller Zeit schuf, das offenbart, in ewigem Be-
stehn zeitewig lebend, das ihm von Gott aus angestammte
Wesentliche in stetig neuer Gestaltung; und Gott, insofern
er über allen seinen Wesen, vor und über aller Zeit ist,
wirkt stetig ein in das Leben aller Dinge, welches ewig in,
mit und durch ihn als Ein All leben besteht. Die Welt
ist stetig in der Macht des Schöpfers; er hört nicht auf,
sein Werk zu lieben, zu erhalten und zu bilden.

Diese Grundgedanken werden nun von Krause im „Urbild
der Menschheit'* so ausgeführt, dass alle oder doch
fast alle Hauptideen der späteren Schriften darin sachlich
schon enthalten sind. Die üeberschriften der ausgeführten
Betrachtungen mögen bei Notwendigkeit der Kürze ein
Bild des ideenreichen Werkes darbieten: „Vernunft und
Geisterreich; Natur und organische Gattung; Vernunft und
Natur, vereinigt durch Gott und Menschheit; die Ursprung-


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