http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0382
374 Psychische Studien. VII. Jahrg. 8. Heft. (August 1880.)
weit reicher an Fähigkeit zu halten, als wir bisher gewohnt
waren." Dazu treibt mich nicht nur mein Verstand, sondern
auch die ganz richtig bemerkte und oft weit grössere „Sicherheit
des Gefühles."
Dazu kommt, dass diese Fähigkeit der Menschenseele,
nach dem Ausspruch und der Bestätigung der besten Spreehund
Schreibmedien, in den kommenden zwei Jahren durch
die Constellation unseres Planetensysteines bedeutend gesteigert
werden soll. In Uebereinstimmung damit sind wir
ja auch durch die Astronomen belehrt, dass in den nächsten
Jahren die grosse Seltenheit eintritt, dass im äusseren Kreis
vier Planeten fMars, Jupiter, Saturn und Uranus) in das
Perihelion treten. Durch diese kosmische Ursache soll (nach
Offenbarungen durch Medien) die ganze Atmosphäre des
Erdglobus eine Aenderung erleiden, wodurch nicht nur
das vegetabilische und animale Leben nach einigen Erschütterungen
in eine höhere Phase tritt, sondern auch die
Einwirkung aus dem Geisterreich eine bedeutend leichtere
und kräftigere sein wird. Durch die seit 30 Jahren immer
wiederkehrende Bestätigung dieser Offenbarung müssen wir
schliesslich zu der Annahme kommen, dass eine neue Aera
im Anzug ist, die jedenfalls aber nicht die letzte sein wird,
um die Menschheit immer mehr und mehr zu vergeistigen.
Unser Planet befindet sich ja nach A. J. Davis noch in seinen
Flegeljahren.
Der von Dr. J. angenommene Beweis für die Wahrscheinlichkeit
der Ansicht, dass „die mediumistischen Geister
überhaupt sich als geistig untergeordnete Wesen zeigen,"
ist nicht stichhaltig; denn es hat sich durch die Gebrüder
Eddy der verstorbene Präsident Lincoln allen Anwesenden
deutlich erkennbar materialisirt, der doch gewiss von keinem
Menschen ein untergeordnetes Wesen genannt werden
wird. Und wie steht es dann mit den Geisterphot o-
graphien, die ja auch zu den Materialisationserscheinungen
gerechnet werden müssen, wenn auch nur dem Sonnenlicht
wahrnehmbar?
Dass die Verkörperungen „Producte der Medien" sein
müssen, ist auch desshalb nicht denkbar, weil das Medium,
als untergeordnet, nicht den Geist, der obergeordnet ist,
beherrschen kann; sondern es kann nur umgekehrt das
Höhere (Geist) das Niedere (Medium) beherrschen, und
nur dadurch ist es erklärbar, dass die Materialisationserscheinungen
in fremden Sprachen sprechen, singen, musizieren
u. s. w. können, was den Medien im normalen, d. h.
natürlichen, Zustande nicht möglich ist. Das „befremdliche
Erscheinen mehrerer Gestalten zu gleicher
»
i
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0382