Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 375
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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v. Langsdorff: Entgegnung auf Dr. Janisch's Geistermaterialisation. 375

Zeit" wird übrigens von Herrn Dr. 7., trotz seiner versuchten
Erklärungsweise, ehrlich zugestanden.

Das „Schlusswort"
veranlasst mich ganz besonders, anderer Ansicht zu sein, und
ich war erstaunt, hier auf den so bestimmt ausgesprochenen
Ausspruch zu stossen, dass die Materialisationen, „nur als ein
wilder Trieb der Seele nach sinnlicher Ausbreitung ohne
gemüthliches Interesse, überhaupt ohne höheren Zweck,"
anzusehen sind und als „Verirrungen" bezeichnet werden.

Die Weisheit Gottes lässt nach meiner Anschauung
überhaupt nichts Zweckloses zu. Indirect wird das auch
durch den Satz zugestanden: „Die kultur-historische Aufgabe
des Spiritualismus beruht darin, den Glauben an die
Unsterblichkeit der Seele auf dem Wege der Erfahrung
neu zu beleben durch Eroberung einer sittlich veredelnden
Macht." Dazu gehören aber für viele Menschen auch die
Materialisationen. Und selbst unser grosser Davis sagt
ja, dass für verstockte Ungläubige die Materialisationserscheinungen
eine nöthige Zugabe sind. Ferner kommt dazu,
dass die Geister der unteren Regionen, die hauptsächlich
ihren Dienst für solche grobe Materialisationen hergeben
müssen, aussagen, dass sie selbst dadurch, dass sie sich,
uns materialisiren können, sich in dem Bewusstsein erleichtert
fühlen, uns die Unsterblichkeitslehre zu beweisen. Liegt in
diesem Ausspruch nicht der Beweis eines weisen
Zweckes der Gottheit? —

Mein Schlusswort lautet dahin, dass wir Menschen
(namentlich die materialistisch Gesinnten) uns noch immer
nicht daran gewöhnen können, einzusehen, dass spiritische
Erscheinungen nicht materiell, sondern geistig beur-
theilt werden müssen. So lange wir bei solchen Erscheinungen
nicht auch, unser „geistiges Auge" zu
öffnen suchen, gelangen wir nicht zur Wahrheit. Medium
zu sein, ist heutzutage noch kein Glück zu nennen, sondern
gleicht viel eher einem Märtyrthum; und wenn ich mich in
die Lage eines kontrollirenden hohen Geistes denke, der
sein Medium zur Belehrung der Menschheit jahrelang schult
und dasselbe einigermaassen vervollkommnet, als Instrument
zum Ertheilen grosser Wahrheiten benutzt, und sich dann
oft so lächerlichen und unsinnigen Experimenten irdisch
materieller Art unterwerfen muss, dann muss ich um so
mehr die Engelsgeduld eines solchen Geistes anstaunen, als
er auf Erden vielleicht zu dominiren und zu befehlen gewohnt
war. Darum, meine lieben Forscher, geht weise,
d. h. etwas geistiger, voran in Euren Untersuchungen! Be-
sässen wir Menschen ein wenig mehr Weisheit, so würden


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