Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 424
(PDF, 156 MB)
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424 Psychische Studien. VII. Jahrg. 9. Heft. (September 1880.)

mente der Einen unendlichen Zeit auf einzige, nur einmal
so werdende Weise dargebildet, und jeder Moment des
stetigen Geschehens in der Einen Zeit muss daher zuvörderst
an ihm selbst betrachtet und gewürdigt werden.
Erinnern wir uns hierbei wiederum der ganzen Wesen-
schauung Gottos, als des Einen, selben, ganzen Wesens, so
sehen wir in dieser Anerkenntniss ein, dass Gott selbst in
keiner Hinsicht zeitlich ist oder in der Zeit ist. Denn
Gott ist in keiner Hinsicht an Sich Endlichkeit, noch auch
hat Gott eine Grenze um Sich. Schauen wir also hin auf
den Abfluss alles Werdens in der Zeit, so ist Gott auch
hierin in Seinem Innern ohne Ende Sich selbst gleich, indem
die göttliche Wesenheit in jedem Momente, im Unendlichen
, gedacht, auf gleich Yollwesentliche Weise, und
zwar auf einzige, nur einmalige Weise, dargebildet und
geoffenbart ist.*)

Der Inhalt des Einen Lebens Gottes in der Einen
unendlichen Zeit ist Gottes Wesenheit selbst —, die Gottheit
, das Göttliche, das Gute, Gott die unendliche Güte.**) —
Gemäss der innern Wesensgleichheit Gottes kommt allen
endlichen selbständigen und selbstinnigen Wesen eine eigen-
thümlich voll endet-endliche Freiheit zu. Das Uebel und
das Böse entspringt aus der Endlichkeit endlicher lebender
Wesen, aus dem Mangel oder dem Missbrauch oder Fehlgebrauch
ihrer endlichen Freiheit. Aber Gott, die ewige
Güte und Liebe, hat unendliche Erbarmung mit allen endlichen
, weltbeschränkten Wesen und rettet sie in das gottselige
Leben des Keinguten. Daher ist Gott heilend und
heiligend alle endlichen, weltbeschränkten Wesen. so dass
keines im Bösen verloren geht. Ja, Gott gewährt ewige
Rettung allen endlichen Wesen; bei Gott ist ewiges Erbarmen
, ewige Hülfe, ewige Herstellung in das Gute, ewige
Beseligung, nicht aber und in keiner Hinsicht ewige Ver-
dammniss, ewiges Verstössen irgend Eines seiner Vernunftwesen
. Auch in seiner erbarmenden Liebe ist Gott unendlich
Sich selbst gleich, unendlich treu, sich selbst, allen
und jeden freien unendlichen Vernunftwesen, auch allen
Geistern, allen Menschen, allen Theilmenschheiten auf allen
Gestirnen,

(Fortsetzung folgt.)

*) Die reine d. i. allgemeine Lebenlehre und Philosophie der Ge«<
ßchichte, S. 58—59.

**) Ebendaselbst S. 69—70.


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