Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 434
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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434 Psychische Studien. VII. Jahrg. 10. Heft. (October 1P80.)

nun lernte ich die "Werke von A J. Davis kennen. Hier
fand ich Befriedigung für mein lechzendes Gemüth, fand
lebende Wahrheit, so blank und baar, dass ich in kürzester
Zeit alle mir zugänglichen Schriften dieses Verfassers auskostete
. Was ich dunkel geahnt, stand hier in lichter
Klarheit vor mir, auf Erlebnisse gegründet und in vernünftiger
Weise erklärt. Ich war nun Spiritualist und
hatte das Bedürfniss, meine Kcnntniss durch anderweitige
Lektüre zu vervollständigen. Doch sprach mich nichts so
an, als die Schritten von Davis, und ich bin glücklich, class
gerade diese Schriften zuerst unter meine Hand kamen; vieles
Andere hat mir nicht behagt.

Es war natürlich, dass ich über Spiritualistisches mit
Freunden und Bekannten in Gespräche verwickelt wurde,
und meine Ueberzeugung stiess bei ihnen auf Widerspruch,
da solche amerikanische Dinge eben Humbug seien. Ich
konnte für meine Ueberzeugung keine selbsterlebte That-
sache als Grundlage anführen; aber ich brauchte keine,
suchte auch keine, da die Grundwahrheiten des Spiritualismus
für meinen Verstand von selbst einleuchtend waren.
Zum Glück waren die spiritualistischen Experimente Prof.
Zöllners mit Slade bekannt geworden, und meine Verteidigung
des Spiritualismus gestaltet sich folgendermaassen: Die Wahrheit
und Thatsächlichkeit dieser Experimente vorausgesetzt,
ist kein Grund vorhanden, anders woher berichtete, verwandte
Erscheinungen zu bezweifeln, noch ihre Erklärungs-
art durch das spiritualistische System zu werfen, so lange
man keine bessere dafür hat. Aber die Berufung auf
Zöllner hatte nicht den gewünschten Erfolg, und darum
beschloss ich, mir selbst einen Beweis zu verschaffen, um
gegen Personen, die an meinen gesunden Sinnen und
meiner Ehrlichkeit keinen Zweifel hegen konnten, einen
Waffe zu haben.

Ich versprach meinen Freunden einen Probebeweis und
war mit mir einig geworden, zu diesem Zwecke mir einige
Fragen auf medianimischem Woge beantworten zu lassen,
ohne dem Medium im Geringsten eine Andeutung über die
betreffenden Fragepunkte zu geben. Der Werth des Beweises
, im Falle die Fragen beantwortet wurden, hing für
A.ndere von dem Zutrauen zu meiner Ehrlichkeit ab und
war von logischem Zwange, soweit mir geglaubt wurde,
erstens, dass ich Fragen gestellt, und zweitens, dass diese
nie und nimmer über meine Lippen gekommen seien. Dieses
Zutrauen zu mir durfte ich von meinen Freunden erwarten.
Im schlimmsten Falle, so dachte ich, ist dieser Versuch ja
der Wiederholung fähig, und jeder, der die Thatsächlich-


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