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K. Wolf: Erlebnisse auf dem Gebiete des geistigen Verkehrs. 435

keit desselben leugen will, muss erst bei demselben Medium
denselben Versuch anstellen. Kurz, ich hatte drei Fragen
mir zurechtgelegt und ging mit diesen am 17. Juli 1879
zu der mir zwar als Medium gerühmten, aber persönlich
unbekannten Frau fVitdg, wohnhaft zu Leipzig, Gerichtsweg
2 im Hofe rechts, p. Meine drei Fragen aber lauteten:

1. "Was ist zuträglich für Stärkung meines Körpers?

2. Kann ich der Sache des Spiritismus irgendwie
förderlich sein?

3. Ich bitte um ein Heilmittel für meine Schwester.
Ich glaubte, dass diese Punkte einer Antwort würdig

wären und den Forderungen der Nützlichkeit entsprächen,
die man höheren Ortes an die Fragen stellen könnte. In der
That bin ich schwächlichen Körperbaues, hatte einen tiefen
Hang und mächtige Liebe für die Sache des Spiritualismus,
und meine Schwester war krank. Ohne also im Geringsten
über den Grund meines Kommens mich auszusprechen,
nahm ich auf Einladung des Mediums am Tische Platz,
um die „Mittheilung aus dem Psychographen" entgegen zu
nehmen und aufzuschreiben. Ich war in jenen Minuten
innerlich heftig bewegt, denn für meine Ueberzeugung wurde
entschieden, ob sie wahr sei oder falsch. Da wurden die
ersten Worte dictirt, langsam vom Medium gesprochen,
tief yon mir aufgefasst und empfunden. Weiter ging es
und weiter; ich war entzückt und ganz glücklich: Genau
die gestellten Fragen wurden beantwortet, und ich hatte
den gesuchten Beweis für die Wahrheit meiner Ueberzeugung.
Es lautete aber die Antwort aus Engelmunde so: —

„Ali — deine — Bedenken — lege — hinter — dich —
„sei entschlossen, in dem Bereich der Liebe weitere Fortschritte
zu raachen, da ich, liebes Kind, von diesem
„Augenblicke an spezielle Erklärung geben kann. Sei
„mir willkommen zu jeder Zeit! Du hast dich nur daran
„zu kehren, wie es dein Beruf gestattet, mir anzugehören.
„Unsere gegenseitige Liebe besiegelt den .ßund, welchen
„wir eben schliessen, und unauflösbar denke denselben,
„wenn du nicht selbst ein Ende machst. Deine liebe
„Hand soll in Empfang nehmen, was heilbringend
„ist für deinen Bau. Du kannst damit noch viele
„Andere sättigen, wenn du dich an nichts kehrst, wodurch
„der Muth genommen wird. Gedenke meiner Worte oft
„und gern; es wird dir von Nutzen sein nah und fern.
„Manches wird sich dazwischen drängen, was den Keim
„ersticken will in diesem Beruf. Jedoch sei stark und
„halte dich fest an die Worte dessen, auf welches Namen
„wir getauft sind. Du, liebes Kind, wirst noch mit be-

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