Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 447
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Dr. G. v» Langsdorff: Mag. Hansen v. d. Kriterium d. Vernunft. 447

Gesichte, Arme und Füsse starr gespreizt, wehrte er sieh
gegen die geheimnissvolle Macht, in deren Fesseln er sich
befand, und als Hansen ihm seinen Kopf hinbot, er möge
mit seiner Faust so fest, als es ihm beliebe, darauf schlagen,
war den Zuschauern um Hanseris Leben bange, — denn
Treiber stand wie ein wüthender Polyphem da: — der
Streich fiel wiederholt — einmal streifte er den Kopf, sonst
sauste er 15—20 Centimeter an demselben vorüber. Alles
athmete erleichtert auf, als Treiber erklärte, er könne nicht
mehr! Der Schauspieler Carl kniete auf Hanseris Geheiss
nieder, mit gefalteten Händen gegen den Himmel starrend,
die Pupillen weit geöffnet, ohne Spur einer Eeaktion —
wir hatten dieselben geprüft —; in diesem Zustande blieb
er bewegungslos mehrere Minuten, und als er erwachte, bot
er das Bild Eines, der nicht weiss, wo er sich befindet. Ich
kenne die schauspielerischen Fähigkeiten dieses Künstlers —
so gespielt, wie diesmal, hat er noch nie. Dass Hansen
nicht Alles gelang, beweist für ihn, nicht gegen ihn. Wissenschaftlich
dieser Frage näher zu treten, liegt nicht in meiner
Absicht, nicht in meinem Können — meine Ausführungen
sollen nur eine Illustration bieten für die Worte Heidenhairis:
'Die Schaustellungen Hanseris sind wunderbar, im höchsten
Maasse interessant und in der That frappant'." —

Soweit Dr. Ruff, der ähnliche Erscheinungen in der
alten, neuern und namentlich neuesten Literatur über t hie Tischen
Magnetismus mit viel grösseren Resultaten verzeichnet
finden kann. Aber gerade deswegen, weil diese
Naturkraft von jeher im menschlichen Körper beobachtet
worden ist, muss man sich wundern, dass die Vertreter der
Wissenschaft sich so dagegen wehren, diese Naturkraft anzuerkennen
, und sie Mystizismus nennen. Eingeweihte kennen
nicht nur die Ursache solcher Erscheinungen, sondern wissen
auf das Positivste, dass in den nächstfolgenden Jahren
durch den Magnetismus — oder wenn man absolut will,
Hypnotismus, auf den Namen kommt es nicht an! — die
Welt in allem ihrem materiellen Wissen und Gebahren
mächtig erschüttert werden wird. Dann wird mancher sich
jetzt noch so weise dünkende Gelehrte von seinen unkritischen
Veröffentlichungen zurücknehmen wollen, allein es ist schon
zu spät; die Wissenden sind dann Diejenigen, die heute
verlacht werden, und von den 1879 in Baden-Baden versammelten
zweitausend Naturforschern wird dann Mancher
sagen, er habe nicht mit geklatscht und in das frenische
Bravo! mit eingestimmt, als Professor Her man den „Magnetismus
einen Schwindel" genannt habe.


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