Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 455
(PDF, 156 MB)
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Wittig: Das Kaumprobiem von 0. Caspari.

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uns Menschen nun im Raumschenia nach der Geburt hauptsächlich
drei hervorragende Grundlocalzeichen entgegenspringen
, die wir erfassen, um später, daran anschliessend,
drei Dimensionen in der Raumanschauung zu entwickeln,
h a t n u r e m p i r i s c h e Gr r ü n d e, die in unserer Körperorganisation
, in unserer Sinnesanlage und in der Natur unserer
planetarischen Umgebung gesucht werden müssen. Das
Kind im Mutterleibe gewinnt trotz seines discontinuirlich
fluctuirenden Raumschema's ganz gewiss schon einige Unterschiede
, die als schwache Localzeichen figuriren. üb aber
dem Fötus schon der dreidimensionale Raum schematiseh
objectiv vorschwebt, darf man füglich wohl bezweifeln. Nachdem
aber ein menschliches Wesen das Licht der Welt erblickt
hat, lernt es sehr bald im Schema drei Hauptansatzpunkto
zu localen Unterschieden kennen, die ihm derartig entgegengebracht
werden, dass es sie empirisch erfassen und ver-
werthen muss. II s. w." —

Caspari meint nun, nachdem er die drei Dimensionen
an der empirischen Erfahrung des Menschen entwickelt,
die Frage, ob der objective Raum des ganzen Universums
nur an sich diese genannten Richtungen und Dimensionen
haben kann und weiter keine, erledige sich von selbst.
„Da der objective Raum an sich gar nicht besteht, sondern
überall nur Raumschemata als wechselnde Phänomene vorliegen
, die für verschieden organisirte Wesen die verschiedensten
Grundlocalzeichen hinsichtlich der Divergenz von
dimensionalen Richtungen bieten, so hängt eben Alles von
den eigentümlichen empirischen Auffassungen der Wesen
selbst, d, h. von ihrer and der Natur ihrer Umgebung ab, zu
welcher dimensionalen Auffassung sie gelangen. Sind wir
menschliche Erdbewohner genöthigt, uns durch die Grundlocalzeichen
unserer Körpertheile und der Schwerkraft bestimmen
zu lassen, um so zu einer dreidimensionalen Raumanschauung
zu kommen, so könnte man im Geiste der kritischen
Lehre recht wohl auf anderen Gestirnen irgend
welche Aetherwesen denken, die mit anders gebautem Körper
dem sich bildenden Raumschema die Charactere anderer
Grundlocalzeichen abgewinnen, mit denen sie vielfach anders
geartete Dimensionen zur Conception bringen. — Da wir
den Raum empirisch nur kennen mit Hilfe unserer Sinne
und unseres Körpers, so ist es freilich müssig, hierüber zu
spekuliren; könnten wir aber unser Auge mit dem facetten-
förmig gebildeten Auge eines Insects vertauschen, und hätte
unser Körper eine Construction, welche getragen würde von
elektro-magnetischen Kräften, welche ein Uebergewicht der
Zugkraft zum Mittelpunkte unserer Erde nicht mehr he-


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