Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 461
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0469
»

Prof. Hoffnmnn: Karl Chr. Fried»\ Krause's Unsterbliehkeitslehre. 461

ganze Erde umfassenden Staates, und insofern dieser Staat
auf irgend einem Himmelwohnort, z. B. auf dieser Erde,
noch nicht hergestellt ist, insofern folgt demnach, dass
jeder Mensch befugt ist, sich selbst bereits jetzt als einen
Bürger des werdenden Erdstaates oder Weltstaats, als
einen Erdbürger oder Weltbürger, als einen Kosmopoliten
auf dieser Erde zu betrachten, und im Geiste dieses Erd-
Staates übereinstimmig mit Allem, was liecht ist, zu leben,
soweit als diess in dem gegenwärtigen Zustande der Menschheit
dieser Erde möglich und vernunftgemäss, also auch
rechtens ist. Sofern aber auch die ganze Menschheit dieser
Erde nur ein untergeordnetes Glied ist der Menschheit des
Weltall in Gott, insofern erscheint auch dieser Erdstaat
wieder als Theil des unendlichen Staates der Menschheit;
und insofern kann und darf der einzelne Mensch sich betrachten
als einen Mitbürger im unbeschränkten Sinne, als
einen Pankosmopoliten, d. i, als einen ewigen Bürger des
Einen unendlichen Staates aller vernünftigen Wesen in
Gott. *)

Das Leben ist Darstellung oder Darbildung des Ewigwesentlichen
aller Wesen in der einen Zeit in vollendet
endlicher individueller Bestimmtheit. Jedes Wesen stellt
in seinem Leben sich selbst, wie es ewig ist, seine ewige
Wesenheit nacheinander dar. Es ist in jedem Momente
der Zeit nur Einer vollendet individuellen Bestimmtheit
auf einmal fähig; aber seine ganze Wesenheit enthält die
Möglichkeit, das Vermögen und den Trieb, die unendliche
Reihe aller unendlich-endlichen, individuellen Bestimmtheiten
in sich zu entfalten, so dass in ihm, alle zusammengenommen,
die ganze ewige unwandelbare Wesenheit dieses Wesens in
der Zeit zur Erscheinung kommt. Oben erläuterte ich
diess durch das Beispiel des Menschen nach seinen verschiedenen
Lebensaltern, von seinem ersten Keime im
Leibe der Mutter bis zur Leiche. Ebenso kann es erläutert
werden durch das Beispiel eines ganzen Himmelkörpers,
z. B. einer Erde, vom ersten Momente an, wo sich der
Keim eines Sterns bildet, bis zum letzten, wo dieses Gestirn
gleichsam als Leiche des Himmels wiederum aufgenommen
wird in die allgemeine Lebenbestimmbarkeit der
Materie. Die Form nun dieser stetigen wesentlichen Selbstoffenbarungen
aller Wesen und Leben ist die Zeit. Sie
ist, wie gezeigt wurde, selbst ewig, eine unendliche, eine
Gegenwart, sie ist durch den Yerflusspunkt getheilt in zwei
unendliche Hälften, in die Vorzeit und die Nachzeit, aber

*) Lebenlehre und Philosophie der Geschichte, 190—191.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0469