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464 Psychische Studien. VII. Jahrg. 10. Heft. (October 1880.)
nimmt die Wesenheit der Natur in sich auf, und dadurch
wird auch sein inneres geistiges Leben bereichert. Insofern
nun aber die Natur in sich selbst ein organisches Ganze
ist, und insofern in dem Himmclbau selbst Stufen des leiblichen
Lebens ausgedrückt sind, insofern Himmelskörper
untergeordneter Stufe in Leben Verhältnissen sind mit Himmelkörpern
höherer Stufe, wie z. B. die Monden mit Planeten
und Sonnen, die Planeten aber mit Cometen und mit den
Sonnen, und wieder Sonnen mit höheren (ranzen von Sonnen,
insofern ergibt sich für die Ahnung, welche aber auf wissenschaftlicher
Einsicht sich gründet, dass z, B. ein solches
Leben, wie wir als Menschen auf dieser Erde fuhren, nur
eine untergeordnete Lebenperiode bezeichne, in Anseht mg
des Vereinlebens des Geistes mit der Natur; und es eröffnet
sich auch weiter die Ahnung, dass diejenigen Individuen,
die auf einem untergeordneten Himmelkörper als Menschen
gelebt haben, in ihren nächsthöheren aufsteigenden Lebenperioden
auf einer nächsthöherstufigen Himmelleiter oder
Sterne mit der Natur als Menschen werden vereinleben.
Und während jeder endliche, individuelle Geist ohne Ende
in der unendlichen Gegenwart alle Stufen und Ordnungen
des Naturlebens im Himmelbau mit der Natur und mit
der Menschheit des Weltall vereinlebend durchgeht, so
eigenlebet er ohne Anfang und Ende der Zeit als dieser:
er lebt noch als derselbe alleineigenthümliche, im ganzen
Weltall in Gott einmalige und einzige Geist, wann einst
alle die Sonnensysteme, welche jetzt bestehen, aufgelöst
und vergangen, wann einst alle die Sonnen, die heute im
Himmel glänzen, erloschen sind: er lebt dann fort als dieser
individuelle Geist in neugeschaffnen Sonnen, in neu gebildeten
Sonnenbauten. Und so eröffnet sich für einen
Jeden die Aussicht auf einen ewigen Fortschritt des Lebens
von Vollzeit zu Vollzeit, worin ein Jeder die ganze Wesenheit
des endlichen eigenleblichen Geistes und Leibes, als
Menschen, auf eigengute und schöne Weise zar Vollendung
bringt.
Aber die Menschheit ist auch bestimmt, vereinzuleben
mit Vernunft und mit Natur und mit Höherganzen der
Menschheit, zuhöchst aber mit Gott als Urwesen, und dass
diess geschieht, soviel an der Menschheit ist, zu wirken,
ist die zweite grundwichtige Aufgabe für den schaffenden
Lebengeist dieses (des dritten) Zeitalters. Daraus folgt,
dass die Theilmenschheiten einzelner Himmelkörper nicht
in Alleinständigkeit, als isolirte Theilmenschheiten, ihr
Leben im Weltall vollführen. Wenn auch etwa nicht alle,
vielleicht auch nicht gerade die Menschheit dieser Erde,
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