Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 482
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0490
482 Psychische Studien. VII. Jahrg. 11. Heft. (November 1880.)

Dergleichen Erscheinungen sind schon früher berichtet
worden und haben zu Theorieen von einer Dualität des
menschlichen Wesens geführt; und da auch der „Doppelgänger
meines eigenen Selbst" gesehen worden ist, so bin
ich an der Sache spannungsvoll interessirt.

fühlte sich Mr. & unwohl und klagte über Schmerzen im Kopfe und
in anderen Theilen des Körpers. Während dieser Zeit, da der Zug
im schnellsten Laufe sich befand, war plötzlich eine andere Person
neben uns in Gestalt einer Dame sichtbar. Sie schien dem Mr. S.
ganz nahe und begann magnetische Striche über seine a Körper zu
machen. Ich sah, wie sie sich umwendete und auf das offene VVagen-
fenster hindeutete, worauf Mr. & sich sofort von seinem Sitze erhob
und dasselbe schloss. Alles dieses war so gewöhnlich und lebens-
ähnlicb, bis sie plötzlich verschwand, wodurch ich überzeugt ward,
dass sie von einer 'anderen Weltordnung* herstammte.

„Ich fragte meinen Freund, wie er sich fühle. Er sagte, es
wäre ihm besser, sowie dass er keine heilende Pflegerin gesehen, noch
dass er wüsste, zum Schliessen des Wagenfensters irgendwie gedrängt
oder veranlasst worden zu sein. Ich versenkte diesen Vorfall in mein
Gedächtniss als einen neuen kleinen Beweis meiner hellsehenden Begabung
, von denen schon viele ähnliche stattgefunden; aber erst die
Fortsetzung der Geschichte ist das ßäthselhafte. An demselben Abend
noch sah Mr. & in Edinburg eine Dame, und wahrend er mit ihr
redete, sagte sie ihm, dass sie an diesem Abende tief an ihn gedacht
hätte; sie uabe ihn im Eisenbahnwagen gesehen, und er sei ihr krank
erschienen. Sie habe sich bemüht, die Störung zu beseitigen, Uüd mit
ihren Händen Striche über ihn gemacht; sie habe das offene Fenster
im Wagen gesehen und gewünscht, dass es geschlossen werde, was
geschehen sei. Alles, was sie ihm erzählte, wa^ in genauer Ijeberein-
stimmung nit den Thataschen des Falles. Diese Dame ist hoch
mediumistisch und besitzt die Gabe der Heilung in einem vorzüglichen
Grade. Es xonnte das kein Fall sein, bei welchem das Medium das
Geschehene im Geiste der Person las, was zuweilen auch stat.findet;
er ist aber nichts destowen'ger wundeibar, weil etwas Wirkliches und
nichts Eingebildetes stattgefunden Latte. Sein Köiper, der an verschiedenen
Orten mit Schmerzen behaftet gewebeo, war geheilt; die Vision
hatte die Dame während des Actes des Hillens gesehtn, und jetzt
erzählte sie ihm selbst Alles, bevor er sie daran erinneit, von freien
Stücken als einen Verzückungstraum oder als einen tiefen, auf ihien
Geist hervorgebrachten Eindruck.

„Für unseren Verstand giebt es nur zwei Alternativen, welche
diesen Fall erklären; entweder verliess die geistige Sphäre oder die
Seele den Körper und wurde als an einem anderen Orte wirkend gesehen
, oder die Dame wurde während ihres Trance-Zustandes in den
Eißenoahnwagen versetzt.

„Dieses ist die schlichte und authentische Erzählung des Stattgefundenen
und wird, wenn es auch nicht in exaet wissenschaftlicher
Phraseologie ausgedrückt ist, doch dem Zwecke der Bekanntmachung
der Thatsache dienen. Wir überlassen die Anpasbung und Eiklarung
dieses Falles einem Jeden, der Licht darauf zu weifen geeignet ist,
und erklären uns bereit, ihm jederzeit offene Auskunft über alle
Einzelheiten zu ertheilen.

„17, Nicol Street, Kirkcaldy.

„Alexander Duguid".


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