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Prof. Hoffmann: Hegel1 s Stellung zur Ulisterblichkeitslehre. 509
Gehalt seiner, dessen sie fähig ist, herausgestoltete, zu
übernehmen, und weil er durch keine geringere das Be-
wusstsein über sieh erreichen konnte, so kann zwar der
Sache nach das Individuum nicht mit weniger seine Substanz
begreifen; inzwischen hat es zugleich geringere Mühe,
weil an sich diess vollbracht, der Inhalt schon die zur
Möglichkeit getilgte AVirklichkeit, die bezwungene Unmittelbarkeit
, die Gestaltung bereits auf ihre Abbreviatur, auf
die einfache Gedankenbestimmung, herabgebracht ist. Schon
Gedachtes ist der .Inhalt Eigenthum der Substanz." Vergl.
S. 576—577.
In seiner Logik bezeichnet Hegel die unendliche Idee
als das absolute Wissen ihrer selbst.*; Denken, Geist,
Selbstbewusstsein sind ihm Bestimmungen der Idee, insofern
sie sich selbst zum Gegenstand hat. Die absolute
Idee ist ihm allein Sein, unvergängliches Leben, sich wissende
Wahrheit und alle Wahrheit. Als di<* schlechthin allgemeine
Idee gilt sie ihm für die höchste Kraft, vielmehr
als die einzige und absolute Kraft der Vernunft nicht nur,
sondern auch als ihr höchster und einziger Trieb, durch
sich selbst in Allem sich selbst zu finden und zu eikennen.
Bestimmte Hegel das Anfangende als das Unmittelbare, so
galt ihm die Unmittelbarkeit des Allgemeinen als dasselbe,
was er als das Ansichsein ohne Fürsichsem ausgedrückt
hatte. Man kann daher nach ihm (S. 334) sagen, dass
mit dem Absoluten aller Anfang gemacht werden müsse,
so wie aller Fortgang nur die Darstellung desselben sei,
insofern das Ansichseiende der Begriff sei. „Aber darum
(fährt Hegel fort), weil es nur erst an sich ist, ist es ebensosehr
nicht das Absolute, noch der gesetzte Begriff, auch
nicht die Idee: denn diese sind eben diess, dass das Ansichsein
nur ein abstraktes, einseitiges Moment ist. Der
Fortgang ist daher nicht eine Art von Ueberfluss; er wäre
diess, wenn das Anlangende in Wahrheit schon das Absolute
wäre; das Fortgehen besteht vielmehr darin, dass
das Allgemeine sich selbst bestimmt, und für sich das
Allgemeine, d. i. ebensosehr Einzelnes und Subjekt ist.
.Nur in seiner Vollendung ist es das Absolute.
Die Hegefschc Dialektik findet alle fest angenommenen
Gegensätze, wie Endliches und Unendliches, Einzelnes
und Allgemeines an und für sich selbst im üebergehen.
In seiner Encyclopädie der philosophischen Wissenschaften
im Grundrisse bezeichnet Hegel die absolute Idee
als sicJi selbst gegenständlich und hiemit —- mit Bezug auf
*) Werke Herfas, V, 243. Dann S. 263, 328, m.
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