Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 510
(PDF, 156 MB)
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510 Psychische Studien. VII. Jahrg. 11. Heft. (November 1880.)

Aristoteles — als v6t]dtg vo/jcecog*) Die absolute Freiheit
der Idee ist, class sie in der absoluten Wahrheit ihrer
selbst sich entschliesst, das Moment ihrer Besonderheit
oder des ersten Bestimmens und Andersseins, die unmittelbare
Idee als ihren Widerschein, sich als Natur frei aus
sich zu entlassen **)

Aus dem Drange, das Absolute als Geist zu begreifen,
ist die Weltgeschichte zu begreifen. Der Inhalt der christlichen
Religion ist, Gottes Geist zu erkennen zu geben.***)

In der dritten Abtheilung des dritten Iheils der En-
cyclopädie der philosophischen Wissenschaften erklärt Hegel:
„Der absolute Geist ist eben so ewig in sich seiende, wie
in sich zurückkehrende und zurückgekehrte Identität."-]-)
Diess drückt Hegel abstrakter auch so aus (468): „Das
Logische wird zur Natur und die Natur zum Geist."

In seiner Religionsphilosophie bestimmt Hegel, wie in
den früheren Werken das x\bsolute, Gott, als die absolute
Substanz, die zugleich SubjektW) ist und damit der absolute
Geist.

Religion ist ihm Uebergehen vom endlichen Inhalt
zum absoluten, unendlichen, Erhebung zu Gott, Aber Gott
ist die Bewegung in sich selbst und nur dadurch allein
lebendiger Gott. Diess Bestehen der Endlichkeit muss jedoch
nicht festgehalten, aufgehoben werden. Gott ist die
Bewegung zum Endlichen und dadurch als Aufhebung desselben
zu sich selbst. Im Ich als dem sich als endlich
aufhebenden kehrt Gott zu sich zurück und ist nur Gott
als diese Rückkehr. Ohne Welt ist Gott nicht Gott. . . .
Die Religion ist Beziehung des Geistes auf den absoluten
Geist» Diess ist nicht bloss ein Verhalten des Geistes
zum absoluten Geist, sondern der absolute Geist selbst ist
das Sichbeziehende auf das, was wir als Unterschied auf
die andere Seite gesetzt haben, und höher ist so die Religion
die Idee des Geistes, der sich zu sich selbst verhält,
das Selbstbewusstsein des absoluten Geistes. Hierin fällt
sein Bewusstsein, das vorher als Verhältniss bestimmt war.
Das Bewusstsein, als solches, ist das endliche Bewusstsein,
das Wissen von einem Andern als dem Ich. Die Religion
ist auch Bewusstsein und hat somit das endliche Bewusstsein
an ihr, aber als endliches aufgehoben. Denn das
Andere, wovon der absolute Geist weiss, ist er selbst,

*) Werke HegeVs VI, 408.
**) Ibid. S. 418-414.
***) Ibid. VII, 2, 29-80.

f) Ibid. VII, 2, 440. Dann S. 468.
ff) Werke HegeVs XI, 90,


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