Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 511
(PDF, 156 MB)
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Prof. Hoffmannt Hegers Stellung zur Unsterbliclikeitslehre. 511

und er ist so erst der absolute Geist, dass er sicli
weiss. Die Endlichkeit des Bewusstseins tiitt ein, indem
sich der Geist aa sich selbst unterscheidet; aber diess
endliche Bewusstsein ist Moment des Geistes selbst, er
selbst ist das Sichunterseheiden, das Sichbestimmen, d. h.
sich als endliches Bewusstsein setzen. Dadurch ist er aber
nur als durch das Bewusstsein oder den endlichen Geist
vermittelt, so, dass er sich zu verendlichen hat, um durch
diese Verendlichung Wissen seiner selbst zu werden. So
ist die Religion Wissen des göttlichen Geistes von sich
durch Vermittelung des endlichen Geistes. In der höchsten
Idee ist demnach Religion nicht die Angelegenheit eines
Menschen, sondern &ie ist wesentlich die höchster Bestimmung
der absoluten Idee selbst *)

Als nach einer immer heftiger gewordenen Opposition
gegen Hegel im Jahre 1829 die Schrift: „Aphorismen über
Nichtwissen und absolutes Wissen im Verhältnisse zur
christlichen Glaubenserkenntniss", von C. Fr. Göschel erschienen
war, Hess Hegel eine Recension derselben in den
Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik erscheinen, in
welcher er es willkommen hiess, dass ihr Verfasser die
spekulativen Begriffe zur Anerkennuung ihrer
Uebereinstimmung mit der religiösen Vorstellung
h e rausgearb eitet und die Worte und Zeichen
der einen in die Sprache der andern übersetzt
habe. Hegel gab den lolgenden Worten Göschel1 s Zu-
Stimmung: „Die Welt erkennen kann nichts anderes heissen,
als die Wahrheit der Welt, die Wahrheit in dem für sich
Unwahren, erkennen, und diese Wahrheit ist Gott. Ebenso
nur wer die Welt erkennt, erkennt auch Gott; wer in
dem übersinnlichen Wesen Gottes nicht auch die Natur
und diePerson Gottes erkennt, der erkennt auch nicht
die Uebernatürlichkeit Gottes."**)

Was von Hegel als Subjekt, Geist in seinen Werken
bezeichnet worden war, wird hier ausdrücklich als absolute
Persönlichkeit bezeichnet, und zwar als vom Anfang jener
Bezeichnung an nicht anders gemeint. In der ausgesprochenen
Zustimmung zu allen Hauptgedanken der Aphorismen Göschel's
bekennt sich Hegel zu dem Glauben an die Wahrheit des
Christenthums, wie es in den evangelischen Lehren ausgeprägt
ist, und zugleich zu der Ueberzeugung, dass seine
Philosophie, in wesentlicher Uebereinstimmung mit den

*) Ibid. XI, 200. VergL da3 Folgende bis S. 201. Dann S. 212.
**) Apuorisinen üb^r Nichtwissen und absolutes Wissen, S. 125.
Vergl. die Recension RegeVs und S"ine Werke XVII, 111—148.


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