Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 528
(PDF, 156 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0536
Zur Gegenwehr.

Wiederholt gefällt es dem Herausgeber der Zeitschrift „Lieht mehr
Licht", Herrn von Rappard, mich «anzugreifen wegen der angeblich
ebenso schlechten wie theuren Ausgabe des Art/Waschen „Buches der
Medien". Ich glaubte erst über diese mir nicht befremdlichen Ausfälle
des genannten Herrn, in denen er sich ja über Alles gefällt, was ihm
nicht passt, mit Stillschweigen hinweg gehen zu sollen; da sieh jedoch
dieser Herr nicht zu beruhigen scheint und er es (aus tiefer liegenden
Gründen) besonders auf mich aogesehen hat, und saine Leser immer
wieder mit seinen sonderbaren Behauptung* ntractiri und mich dadurch
zu discreditiren sucht, würden durch mein längeres Stillschweigen
Manche zu der Annahme kommen, die kühnen Erfindungen des Herrn
von Rapparcl könnten auf Wahrheit beruhen. Ich habe hiergegen zu
erklären, dass mir der österr. Finanz-Commissar a. D. Herr Franz
Pavlizek in Budweis das Manuscript s. Z. mit dem ausdrücklichen
Bemerken übergeben, dass die Uebersetzung eine sehr gute und er
von der Aa/vte^schen Erbin autonsirt sei zu einer deutschen Ausgabe,
wofür Herr Pavlizek von mir auf Wunsch 12 Frei-Expl. erhielt, — mir das
betr. Manuscript also nicht geschenkt vuirde. Der Versicherung
des Herrn Pavlizek, dass die Uebeisetzupg eine gute sei und in Keaner-
kreisen bereits viel Anerkennung gefunden habe ich geglaubt. Um
aber noch sicherer zu gehen, da ich selbst der franzosischen Sprache
zu wenig mächtig bin, auch zur Prüfung keine Zeit habe und da mir
nur an einer guten Uebersetzung gelegen sein konnte, Hess ich das
ganze Manuscript vor dem Diucknoch vom Herrn Grafen Adolf Poninski
in Leipzig durchsehen und levidireu. Jedermann wird mir zugeben,
dass eine geeignetere Persönlichkeit wohl nicht gefunden werden konnte.
Herr Graf Poninski besass nicht nur eine gediegene wissenschaftliche
Bildung und war der französischen Sprache ebenso mächtig wie der
deutschen, er war auch ein eifriger Verehrer und Vertheidiger der
Mar dec* sehen Bücher und seiner KicJitung. Herr v. R. entehrt sonach mit
dem Buche zugleich das Andenken d< s sei. Hrn. Grafen Poninski. Ferner
wurden von den Erben Kardec» 12 Fieiexemplare zur Bedingung
gemacht, die icii ebenfalls durch Herrn Kasprowiez hier lieferte. Ich
habe hierüber noch meine Belege und kann Jedermann die Peweise
zur Beglaubigung vorlegen. Die Drucklierstelking kostet mich 2000 Mk.
Trotzdem ich das Exemplar bei 514 leiten gr. 8. für 8 Mk. vet kaufe,
bin ich zur Beruhigung des Herrn v. R. nicht reich geworden; im
Gegentheil, mich trifft noch ein empfindlicher Ausfall von 1000 Mk.,
da ich erst etwas über */0() Exemplare abgesetzt habe, mir auch nicht
8 Mk. sondern nur 5 Mk. nach Abzug de^ Sortimenter-Rab^s für ein
Exemplar zukommen. Wenn li'-rr von Rappard seine Werke halb
umsonst abgeben will, so wirvl die&e Grossnmtü wohl ilue guten uründe
haben. Dass das femeie Erscheinen des Buches mir „gesetzlich
untersagtsei, wie Herr von Rappard aubposauut, ist wiederum e.ne
seiner beliebten unbewiesenen Behauptung« n. Es hat Niemand ein
gesetzliches Kscht danuf, mir d«»n üebit desselben zu entziehen.
Wie schwer es i&t, die liardec'sohen Bücher in Deutschland anzubringen,
wird er wohl bald eingehen lernen, nachdeui es ihm bis jetzt noch
nicht gelingen wollte, wie er selbst zugesteht, sie überhaupt an einen
Verleger anzubringen, und ob seine Uebersetzung eine bessere ist, will
ich eist abwarten. Seit Jahr und lag hanen seine Abonnenten
vergebens auf die von vornherein ihnen verheissene, erste, bessere {?)
Ausgabe auch nur der kleinsten /fc/v/fi'schen Hehrift. Inzwischen
verkaufe ich vielleicht durch seine unabsichtliche Keklame, die er
für mich macht, meinen noch lagernden Vonatu, um eine zweite
Auflage vorzubereiten. Denn das bloss geplante angeblich Bessere
ist und bleibt bekanntlicü stets der Feind des bereits bestehenden Guten!

Leipzig, Anfang November 1880.

Oswald Mutze.


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