Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 531
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0539
L. v. Hellenbach: Mr. William figlinton in Wien, 531

hätte mit unserer Aufgabe keinen Zusammenhang, weil da
eine einzige Thatsache, die nicht innerhalb der phänomenalen
Gesetzmässigkeit liegt, schon Beweismaterial bietet.
Dieser dritte Standpunkt ist aber immerhin nicht nur ein
möglicher, sondern im Allgemeinen in so weit berechtigter,
als wir bei den wilden Stämmen und allen asiatischen Völkern
die Beobachtung machen können, dass das Medium,
der Taschenspieler, Priester und Arzt gewöhnlich eine und
dieselbe Person sind, und die gewöhnlichen Gaukeleien mit
un]äugbaren, aussergewöhnlichen Erscheinungen Hand in
Hand gehen. Ich habe mir von Augenzeugen genaue Schilderungen
darüber geben lassen, und ganz plumpe, nur für
ein asiatisches Publikum mögliche Kunststücke neben unzweifelhaften
Phänomenen dieser Art (das Fliegen der
Gegenstände, das Sicherheben, das Fernsehen u. s. w.) gefunden
.

Wenn eine schöne Sängerin oder Schauspielerin den*
Effect ihrer Erscheinung durch einen falschen Zopf, durch
einen falschen Zahn oder Schminke zu erhöhen sucht, so
ist das auch eine Illoyalität, wenn man will, aber sie ist
sehr üblich. Diese Illoyalität begehen nicht nur Schauspielerinnen
, welche es im Interesse der Darstellung thun dürfen,
sondern auch heirathsfähige Mädchen, die dadurch die Männer
betrügen, welche nicht immer einen Schutzgeist in der Gestalt
eines Käthchens von Heilbronn an der Seite haben, wie
der Graf von Strahl. Nichtsdestoweniger wäre der Schluss
doch falsch, dass eine solche Dame deshalb nicht eigene
Haare haben und sehr hübsch sein könnte. Ebenso wäre es
ganz unrichtig, wenn man aus dem Umstände, dass EgUnion
den einen oder den anderen Effect, wo ihm die Gesellschaft
darnach angethan scheint, auf nicht mediuminische
"Weise erzielen würde, den Schluss ziehen wollte, er sei
kein Medium. Er könnte ganz gut ein Medium, und doch
kein Cato sein; ich sage das nicht, weil ich diese Anschauung
habe, sondern nur, weil diess bei jedem Medium, oder
doch so manchem vorkommen könnte, und ein objecti-
ver Beobachter und gewissenhafter Berichterstatter auf
seine subjectiven Anschauungen verzichten muss.

Wie viele ehrliche Medien wurden nicht verbrannt,
und wie viele wirkliche Medien nicht als Betrüger entlarvt,
weil Eitelkeit, Verlust der Kraft, Broderwerb sie verleitete,
durch Kunst nachzuhelfen! Es ist ein ebenso falscher
Schluss der Spiritisten, dass alle Leistungen eines Mediums
voll und echt sein müssen, weil eine Thatsache unangreifbar
dasteht, als es ein falscher Schluss der Skeptiker quand
meme ist, dass Alles Schwindel sein müsse, weil sie irgend

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