Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
7. Jahrgang.1880
Seite: 560
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0568
560 Psychische Studien. VII. Jahrg. 12. Heft. (Deceinber 1880.)

eine zweideutige Accommodation — ein Spiel mit Identität
und Untersehiedenheit der gläubigen Vorstellung und dem
philosophischen Begriff — oder im besten Falle eine späte Um-
stimmung seines Gemüthes, nachdem seine panlogistische
Philosophie längst fertig war, und was Miclielet darüber vorbringt
, ist keine Rechtfertigung, sondern misslungene Beschönigung
.*) In Wahrheit ibt die He:;e?'sche Philosophie
nichts Anderes, als die Lehre, Gott sei die ewig existirende
Menschheit, oder die ewige Menschheit sei Gott, das Selbst-
bewusstsein Gottes sei das Selbstbewusstsein der Menschheit
, welches sich in der Hegef sehen Philosophie zur vollendeten
Wirklichkeit gebracht habe. Wem noch der geringste
Zweifel übrig bleiben sollte, dass Heget $ Philosophie auf
Menschheits- und zunächst auf Selbstvergötterung hinausläuft
, nehme zu dem Oben Vorgetragenen noch folgende
drei Steilen aus Hegels Werken hinzu und er wird für immer
verständigt sein.

„Die vom Delphi'schen Apollo an die Griechen ergangene
Aufforderung zur Selbsterkenntniss hat nicht den Sinn eines
von einer fremden Macht äusserlich an den menschlichen
Geist gerichteten Gebotes; der zur Selbsterkenntniss treibende
Gott ist vielmehr nichts Anderes, als das eigene
Gesetz des Geistes. Alles Thun des Geistes ist desshaib
nur ein Erfassen seiner selbst, und der Zweck aller wahrhaften
Wissenschaft ist nur der, dass der Geist in Allem,
was im Himmel und auf Erden ist, sich selbst erkenne.
Ein durchaus Anderes ist für den Geist gar nicht vorhanden
.1'**)

„Dass es nur ein Schein sei, dass der Inhalt oder Gegenstand
des Wissens ein nur gegebener sei, da vielmehr durch
dessen (dieses Scheines) Aufhebung der Geist sich als das
erweise, was er an sich sei, nämlich, das absolute Selbstbestimmen
, die unendliche Negativität des ihm und sich
selber Aeusserlichen, das alle Realität aus sich hervorbringende
Ideelle. Das Fortschreiten des Geistes hat
folglich nur den Sinn, dass jener Schein aufgehoben werde,
dass das Wissen sich als die allen Inhalt sich entwickelnde
Form bewähre. Weit entfernt also, dass die Thätigkeit
des Geistes auf ein blosses Aufnehmen des Gegebeneu beschränkt
sei, hat man vielmehr dieselbe, eine schaffende
zu nennen."***)

„Es ist eine neue Epoche in der Welt entsprungen.

*) Entwicklungsgeschichte der neuesten deutschen Philosophie etc.
von Michelet, S* 224.

*") Wer*e HegePs VII, 2, S. 4.
***) Werke üegeVs VII, 2, S. 295.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1880/0568