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J. M. Ii.: Die angeblichen Betrügereien der Medien, 567
mistische Experimente im eignen, trauten Familienkreise so
häutig geschieht.
Wie kann z. B. der Verfasser des genannten Artikels
erwarten, mit seinen Erklärungen der Klopflaute durch geheim
angebrachte akustische Instrumente auf den Schreiber
einen Eindruck zu machen, der wohl in der Experimentalphysik
ebensogut bewandert ist, aber hundertmale die Klopflaute
unter der Tischplatte gehört, und die davon resulti-
renden Vibrationen gefühlt hatte, während die sechs Hände
der drei anwesenden Familienglieder ruhig auf der Tischplatte
lagen, — Familienglieder, die in pietätvoller Ueber-
zeugung au: diese Weise telegraphenähnlich mit ihren abgeschiedenen
Kinder d verkehrten und desshalb den leisesten
Gedanken an Betrug für ein Sakrilegium betrachten würden.
Oder wie kann dem Schreiber die Erklärung des Verfassers
genügen, dass alle Medien theils durch eine besonders günstige
Form der Hände und Handgelenke, theils durch besondere
Geschicklichkeit und lange Uebung ihre Hände aus den
noch so festgeknüpften Stricken befreien können, wenn er
und die übrigen Anwesenden beobachteten, wie dem von
Kopf zu Füssen in Stricken gewickelten und geknüpften,
ruhig am Boden liegenden Medium von unsichtbaren Händen
in lebhaftester Weise die Stricke abgenommen wurden.
Es ist wirklich ein schlechter Dienst, den man der
Naturforschung erweist, wenn man neue Thatsachen einfach
ableugnet, oder sie als Taschenspielerstückchen hinzasteilen
sucht, und so von gründlicher Forschung abzuhalten bestrebt
ist. Solches Gebahren z. B. hat lange verhindert, den Fall
der Meteorite als etwas anders als einen Aberglauben anzusehen
. Wenn es jenen Zeitungen um Feststellung der
Thatsachen, um wirkliche Erforschung der Wahrheit zu thun
ist, so werden sie dieser Erwiederung ihre Spalten öffnen.
Nous verrons.
Atlanta, October 1880. Jl M. M.
Kurze Notizen.
a) Wir glauben, folgende Mittheilung des „Leipziger
Tageblattes" No. 327 vom 28. Octbr. LS80 unseren deutschen
Medien und spiritistischen Lesern nicht vorenthalten zu
sollen, so wenig dieselbe auch bis jetzt einen directen Bezug
auf sie haben mag: — „Leipzig, 27. October. Das „Sächsische
Wochenbl." theilt bezüglich der Unzulässigkeit
des öffentlichen Erbietens zum Wahrsagen Folgen-
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